„Eine Fortführung des Betriebs ist aufgrund der fehlenden wirtschaftlichen Perspektive nicht möglich“, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Christoph Morgen in Stadtlohn in Nordrheinwestfalen mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens zum 1. Juni werde der Betrieb eingestellt. „Das ist sehr bedauerlich“, sagte Morgen und wies auf verschiedene Sanierungsprojekte der vergangenen Jahre hin. Während dieser habe die Belegschaft – aktuell 280 Mitarbeiter – immer wieder ihren Beitrag geleistet.

Die MWS Westfalen Werke NDS GmbH & Co KG und die MWS Werke Westfalen GmbH, bekannt unter dem Namen Hülsta, hatten kürzlich beim Amtsgericht Münster einen Insolvenzantrag eingereicht. Die deutsche Agentur für Arbeit zahlt für die 280 Beschäftigten von März bis Mai Insolvenzgeld.

Beträchtliche Umsatzrückgänge durch schwierige Marktsituation

Grund für die finanzielle Schieflage des Unternehmens aus Stadtlohn sind nach eigenen Angaben beträchtliche Umsatzrückgänge sowie externe Faktoren wie die schwierige Marktsituation, die keine kostendeckenden Umsätze erwarten ließen. Die Möbelbranche durchlebt schwierige Zeiten. Infolge der Kaufzurückhaltung der Verbraucher ist der Umsatz im vergangenen Jahr um 4,3 Prozent gesunken. Im Bereich Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gingen die Erlöse sogar um mehr als 12 Prozent zurück.

Die Hülsta-Werke Hüls GmbH & Co KG hatte bereits im Oktober 2022 Insolvenz angemeldet. Das Verfahren wurde Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen, anschließend übernahm ein neuer Investor. Nun sind auch die Nachfolgegesellschaften insolvent.

Das Unternehmen gibt es seit 1940, Alois Hüls eröffnete damals in Stadtlohn eine Möbel-Tischlerei. Der Name Hülsta setzt sich aus dem Familiennamen des Gründers und dem Ortsnamen zusammen.