Was als kurze Osterruhe angedacht war, dauerte nun beinah 1,5 Monate: Während in anderen Bundesländern – wie beispielsweise in kurzer Entfernung im Burgenland – der Handel und körpernahe Dienstleister schon länger wieder Kunden empfangen dürfen, befanden sich Wien und Niederösterreich seit Ende März im harten Lockdown.  Nun öffnen auch die beiden Bundesländer am Montag wieder: Nicht nur nicht-systemrelevante Geschäfte und körpernahe Dienstleister dürfen wieder aufsperren, sondern auch Museen, Büchereien und Freizeiteinrichtungen wie Zoos dürfen wieder Besucher empfangen.

Noch ein wenig ausharren müssen Gastronomie und Hotellerie, die landesweit ( mit Ausnahme von Vorarlberg) seit letztem November noch im Corona-Schlaf verweilen: Doch auch hier wird wie berichtet im Rahmen des großen Comeback-Plans am 19. Mai augesperrt.

Keine Testpflicht beim Shoppen

Die große Öffnung von Handel und Co. beinhaltet aber nach wie vor strenge Sicherheitsmaßnahmen: Es gelten weiterhin Maskenpflicht, Abstandsregeln und eine Mindestfläche von 20 Quadratmetern pro Person, hier gilt dafür keine Testpflicht. Bei den Dienstleistern ist ein negativer Antigentest (nicht älter als 48 Stunden) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) oder ein Attest über eine Genesung von einer in den letzten sechs Monaten durchgemachte Corona-Infektion das nötige “Eintrittsticket”.

War das der letzte Lockdown?

Aber war das jetzt auch wirklich der letzte Lockdown? Die steigende Durchimpfungsrate lässt darauf hoffen, aber noch kann ein weiterer Lockdown nicht ganz ausgeschlossen werden – leider.  Wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig erinnert, liegt die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen immer noch über dem kritischen Wert ist,  “umsichtige, intelligente und nachhaltige” Öffnungsschritte hält er aber für verantwortbar.

Große Vorfreude und Aufatmen über die Wiedereröffnung gibt es jedenfalls beim Handel. Bei den Obersten der Wirtschaftskammer  will man “alles in seiner Macht Stehende tun, dass es das letzte Mal ist”, alle Sicherheitsmaßnahmen würden  eingehalten und bislang hat sich lockdownbedingt ein ordentliches Minus angesammelt. Wenn man die systemrevelanten und damit daueroffenen Branchen wegrechnet, beträgt das Umsatzminus im stationären Einzelhandel in Wien rund 15 Prozent. Insgesamt 116 Tage musste der Handel in Wien und Niederösterreich geschlossen halten.

Alle wollen zum Friseur

Ab dem 3. Mai wird jedenfalls sowohl im Handel aus auch bei den körpernahen Dienstleistern ein reger Ansturm erwartet: Viele Menschen warten schon lange auf die Möglichkeit, wieder einen Termin bei Friseur, Kosmetikern, Nagelstudios. Visagisten, Masseuren, Tätowierern, Piercern und Co. mache zu dürfen. Dementsprechend voll zeigen sich die Terminkalender der betreffenden Dienstleister schon im Voraus, viele sind für einige Tage bis Wochen ausgebucht.