Nicht nur, dass die Supermarktregale in den vergangenen Tagen leer geblieben sind. Auch Restaurants mussten wegen Fleischmangel geschlossen werden. Jetzt klagen die Briten auch noch über Spritmangel. So konnte BP einige Tanktellen in den vergangenen Tagen nicht beliefern, weil Lkw-Fahrer fehlen, um die Lieferung durchzuführen. Bis zu 100 Tankstellen soll zwischenzeitlich der Treibstoff ausgegangen sein. Der Südosten Englands und London ist besonders stark betroffen. Zwar betonte BP, dass der Nachschub der Treibstoffe kein Problem darstellt und die Raffinerien gut gefüllt sind. Dennoch ist die Situation ernst.

Seit Wochen beschäftigt der Mangel an Lkw-Fahrern die britische Wirtschaft. In den vergangenen Wochen hatte beispielsweise McDonalds keine Milchshakes. Die Wasserregale in den Supermärkten standen leer. Darüber hinaus mussten Restaurants schließen, da kein Hühnerfleisch geliefert wurde. Insgesamt fehlen 100.000 Fahrer. Als Ursache für den Mangel an Lkw-Fahrern wird unter anderem der Brexit genannt. Unter den neuen Zuwanderungs-Regeln können Fahrer kaum noch ins Land kommen. Medienberichten zufolge erwägt die britische Regierung deshalb Kurzzeit-Visa für ausländische Fahrer.

Auswahl wird in Zukunft begrenzter sein

Außerdem wird die Corona-Pandemie als weiteres Problem genannt. Zu Beginn des Lockdowns sind Fahrer aus EU-Staaten in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Einerseits haben sie dort einen neuen Job gefunden, andere wiederum kämpften mit den strengen Einreiseregeln. Jedenfalls führte der Austritt aus der EU dazu, dass weniger Beschäftigte ins Land kommen und es darüber hinaus zu längeren Wartezeiten aufgrund der aufwendigen Grenzkontrollen kommt. Außerdem seien laut Ian Wright, dem Geschäftsführer des Branchenverbandes Food and Drink Federation in den Online-Handel gewechselt.

In der Branche ist man jedenfalls der Meinung, dass zumindest Übergangsweise Entlastung geschaffen werden muss. Laut Wright werden aber die Schwierigkeiten in den Lieferketten erstmal schlimmer, bevor es besser wird. Außerdem wird man sich auf andere Zustände einstellen müssen. Die Auswahl wird begrenzter sein. Außerdem muss man sich in Zukunft auf höhere Preise einstellen. Laut der Bank of England dürfte die Preissteigerung länger andauern als erwartet.