Energieriese Uniper: Im Vorjahr fast pleite, jetzt Gewinn von 2,5 Milliarden €
Der deutsche Energiekonzern Uniper stand 2022 kurz vor der Pleite. Russlands Gas blieb aus, die Preise explodierten, schließlich sprang der Staat ein. 99 Prozent gehören heute dem Bund. Mittlerweile geht es Uniper aber wieder blendend. Plötzlich darf sich das Unternehmen über einen Gewinn von 2,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr freuen.
Der Düsseldorfer Energieriese Uniper stand im Herbst 2022 vor der Pleite. Er war Deutschlands größter Abnehmer für russisches Gas und versorgt nach eigener Aussage mehr als 500 Stadtwerke mit Energie. Als das russische Gas Anfang September ausbleibt, stand plötzlich die Insolvenz im Raum.
Im September stand das Unternehmen vor dem Aus
Die Preise für Strom und Gas an den Energiebörsen, den sogenannten Spot-Märkten, gingen damals steil nach oben. Es fehlte das russische Gas, gleichzeitig entstanden beispiellose Preisexplosionen, und für Uniper eine teure Ersatzbeschaffung. Weil der Konzern mit seinen Kunden noch Verträge zu alten Konditionen – also niedrigeren Preisen – hatte, verlor er zwischen 100 und 200 Millionen Euro täglich. Eine beispiellose Talfahrt begann, auch auf dem Aktienmarkt. Der Kurs lag zu Jahresbeginn noch bei 42 Euro. Nun rutschte er teilweise unter drei Euro. Selbst Milliardenhilfen reichten nicht aus.
Also erklärte der Bund am 21. September, er werde einspringen.
Zehn Monate später ist alles anders. Der Energieriese ist wieder auferstanden, und das binnen Monaten. Der Nettogewinn betrug im ersten Halbjahr 2,5 Milliarden Euro – als hätte es nie eine Krise gegeben. Die Anteile am Unternehmen gehören aber mittlerweile zu 99 Prozent dem Bund.
Niedrige Gaspreise, neue Lieferanten
Gaspreise sind nun wieder überraschend niedrig, der Winter verlief mild, Deutschland hat viel Flüssiggas (LNG) angekauft und neue Importeure gefunden. Dass der Staat im Vorjahr eingesprungen ist, sei aber dennoch alternativlos gewesen, wird nun erklärt, weil die Versorgungssicherheit des Landes auf dem Spiel stand. Der gesamte Erdgasmarkt und die gesamte Energiewirtschaft wäre zusammengebrochen, berichtet ZDF, und damit auch die deutsche Wirtschaft
Kommentare
Selbst gemachte Energiekrise und die Bevölkerung muss brav zahlen. Zum Speiben, dieses Münchhausensyndrom der EU.
So ist es. Wir haben sie alle gerettet und reich gemacht. Und dann hinstellen und den Gewinn verkünden…
Man erhöht solange die Preise, bis Gewinn abfällt. Bei wichtigen Gebrauchsgütern klappt das immer. Wenn man sichs kaum leisten kann, wen interessierts. Ist doch deren Problem.