Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat eine repräsentative Studie mit 2140 jungen Menschen (18 bis 25) in der Türkei durchgeführt. 98,3 Prozent der Befragten sehen ein Problem in der Türkei mit Blick auf Wirtschaft, Recht, Arbeitslosigkeit, Freunderlwirtschaft, Korruption und Bestechung. Die Umfrage wurde noch vor den Wahlen in der Türkei durchgeführt. 

Auch in der Inflation, die in der Türkei bei durchschnittlich 44 Prozent liegt, samt Wertverlust der türkischen Lira sehen junge Menschen ein riesiges Problem. Sie erhoffen sich bessere Lebensbedingungen im Ausland. Dies ist für sie die Hauptmotivation um ihre Heimat zu verlassen. 

Besonders Unzufrieden sind die jungen Menschen mit der Flüchtlingspolitik von Präsident ErdoganAPA Adem ALTAN / AFP

Flüchtlingsthematik polarisiert die jungen Leute

91,8 Prozent sind laut der Studie unzufrieden mit der Flüchtlingspolitik von Präsident Erdogan. Es leben in der Türkei laut UNO an die vier Millionen Flüchtlinge. 3,4 Millionen kommen aus dem Nachbarland Syrien. Knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, dass die Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückgeschickt werden sollen. 80 Prozent gaben an, dass sie die Flüchtlinge sogar als Gefahr für die Zukunft der Türkei sehen. 

Das Thema Flüchtlinge hatte auch den Wahlkampf um Parlament und Präsidentschaftsamt bestimmt. Sowohl die Opposition als auch die regierende AKP traten mit der Ansage an, Flüchtlinge aus der Türkei schaffen zu wollen.