Auf das Auszählungsdebakel beim SPÖ-Sonderparteitag reagieren die anderen Parteien mit Häme. “Wer keine Wahlen organisieren kann, wird auch keine gewinnen”, meinte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos via Twitter. Für die NEOS hat sich die SPÖ mit der Auszählungspanne “völlig disqualifiziert”. “Die Österreicher haben Besseres verdient”, findet Hoyos.

ÖVP wartet ab, "ob dieses Ergebnis endgültig ist"

Für ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker versinkt die SPÖ im “völligen Chaos”. Sein Befund: “Wenn die SPÖ nicht einmal in der Lage ist, eine ordnungsgemäße und korrekte Wahl auf einem Parteitag abzuhalten, dann ist sie mit Sicherheit nicht in der Lage, ein Land zu führen.” Mit der weiteren Bewertung will Stocker zunächst warten, “ob dieses Ergebnis endgültig ist”.

Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler meinte am Rande einer Veranstaltung: “Ich bin ja schon länger in der österreichischen Politik unterwegs. Das ist immer noch nicht kommentierbar.” Grünen-Generalsekretärin Olga Voglauer schickte kurzerhand eine Korrektur der OTS von Samstag aus. Darin war lediglich der Name Hans Peter Doskozil durch Andreas Babler ersetzt. Der restliche Text blieb inklusive Gratulation zum Parteivorsitz und Aufruf an die Sozialdemokratie, wieder zur Sachpolitik zurückzukehren, gleich. Die SPÖ müsse die Blockade von Zwei-Drittel-Materien im Nationalrat beenden und “an den Verhandlungstisch zurückkehren”, so Voglauer.

Kickl lädt ein, ein Stück des Weges mit den Freiheitlichen zu gehen

Nicht an der Häme beteiligen will sich nach eigenem Bekunden FPÖ-Chef Herbert Kickl. Das in der Öffentlichkeit entstandene Bild sei “ohnehin für jeden erkennbar desaströs”. Kickl fürchtet einen Schaden und schweren Vertrauensverlust weit über die SPÖ hinaus. Den enttäuschten Wählern und Mitgliedern der Sozialdemokratie möchte er ein Angebot machen, “ein Stück des Weges mit uns Freiheitlichen zu gehen, um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen”, so der FPÖ-Chef.