Abigail Idan (3) wurde zuletzt im Kibbutz Kfar Aza gesehen, in den liebevollen Armen ihres Vaters Roy Idan und neben ihrer Mutter Smadar Idan. Ihre Mutter wurde von den Hamas-Terroristen erschossen, der Status ihres Vaters ist unbekannt. Abigail selbst wurde entführt und in den Gazastreifen gebracht. Die einzig erfreuliche Nachricht: Ihre sechs und neun Jahre alten Brüder konnten sich in einem Schrank verstecken und so den radikalislamistischen Mörderbanden entkommen. Doch wo genau sich ihre kleine Schwester nun befindet, weiß niemand.

Es ist eines von unzähligen Schicksalen, das zurzeit die Welt erschüttert. Teils werden ganze Familien vermisst, unter ihnen Ofer Calderon und seine beiden Kinder Sa’ar and Erez. Die Entführung von Erez (12) wurde auf einem Video festgehalten. Auch er befindet sich nun irgendwo im Gazastreifen.

Verwandte machen sich auf das Schlimmste gefasst

Mindestens 150 Geiseln befinden sich in den Händen der Hamas-Terroristen. Die meisten sind Israelis, aber nicht alle. Neben alten, gebrechlichen Personen im Rollstuhl, befinden sich unter ihnen auch Kinder, Jugendliche und sogar Babys. Die radikalislamistischen Terror-Kämpfer im Gazastreifen veröffentlichten auch ein Video, das sie mit den Geiseln zeigt.

Die Angehörigen – und nicht nur sie – fragen sich: Werden sie die Geiseln je wiedersehen? Manche wenden sich in ihrer Verzweiflung an die Öffentlichkeit und bitten im Internet um jeden nur erdenklichen Hinweis. Viele Verwandte geben aber unumwunden zu: Wir stellen uns auf das Schlimmste ein.

Kinder in den Fängen der radikalislamistischen Hamas

Gefangen im hunderte Kilometer langen Tunnel-Netz der Hamas?

Vermutlich befinden sich die entführten Zivilisten irgendwo im verzweigten Tunnelnetz, das die Hamas über mehr als ein Jahrzehnt hinweg im Gazastreifen errichtet hat. In Summe soll es mehrere hundert Kilometer lang sein – die Zahlen dazu schwanken – und bis zu 40 oder sogar 60 Meter tief sein.

Diese Tunnel werden eine der größten Herausforderungen für Israel bei der Bodenoffensive. Überall können hier Terroristen aus dem Hinterhalt auflauern und Fallen stellen. Vielen Militär-Experten bereitet dieses Tunnelnetz am meisten Kopfzerbrechen. In diesem Labyrinth kennen sich die Hamas-Leute am besten aus. Das weiß auch Israel. Das erschwert nicht nur den Kampf massiv, sondern auch die Rettungsaktionen, auf die alle hoffen.

Auch andere Terrororganisationen nutzen die Tunnel, wie etwa die Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas (DFLP). Das Bild zeigt einen DFLP-Terroristen.Abed Rahim Khatib/Anadolu Agency via Getty Images
Mitglieder der Al-Quds-Brigaden, eines bewaffneten Flügels der Bewegung Islamischer Dschihad, lesen den Koran im Tunnel.Ashraf Amra/Anadolu Agency via Getty Images

Besucher des Rei’m Musikfestivals sind ebenfalls unter den Geiseln: