Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben im Gazastreifen Dokumente bei Hamas-Terroristen gefunden, die in ihrer Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig lassen. Die Funde belegen: Die Hamas-Führung hat die Terror-Kämpfer angewiesen, Juden – und zwar explizit Soldaten und Zivilisten – zu entführen und zu misshandeln, und zwar „im Namen des Islam“.

Die israelische Nicht-Regierungsorganisation „Meir Amit Informationszentrum über Geheimdienste und Terrorismus“ hat ein paar gefundene Dokumente ausgewertet. Sie hält fest: „Die Ausbildung umfasste sorgfältige Vorbereitungen für Angriffe auf Unterkünfte, um Geiseln zu nehmen, zu entkleiden und mit dem Tod zu bedrohen, während sie verhört werden. Die sichergestellten Dokumente zeigen einen ausgeprägten Antisemitismus in Verbindung mit einer radikalen islamistischen Ideologie, wie sie für extremistische Organisationen wie den ISIS und Al-Kaida charakteristisch ist.“

Für Israel steht fest: Die Ideologie des IS deckt sich mit jener der Hamas.

Zunächst sprach die Hamas von israelischen Fake News

Damit widerlegen die sichergestellten Dokumente Behauptungen hochrangiger Hamas-Mitglieder denen zufolge die „Operation“  am 7. Oktober 2023 ausschließlich gegen militärisches Personal gerichtet gewesen sein soll. Als Hamas-Vertreter bemerkten, wie entsetzt die Öffentlichkeit auf die beispiellose Gewalt an Zivilisten reagierte, hatten sie das behauptet, etwa Musa Abu Marzouq. Er erklärte, Israel verbreite Fake News. Mehrere Videoclips würden „beweisen“, wie vorsichtig Hamas-Leute mit den israelischen Kindern umgegangen seien. Überdies hätten die IDF selbst Zivilisten durch ihren Beschuss von Häusern Menschen getötet.

Der Hamas-Vertreter Musa Abu Marzouq (Bild) behauptete nach dem Massaker, Israel verbreite „falsche Geschichten“.

Ghazi Hamad, Mitglied des politischen Büros der Hamas im Gazastreifen, erklärte, die Ziele der Operation seien „rein militärisch“ gewesen, um die Gaza-Division zu zerstören und Soldaten zu entführen.

Doch davon kann keine Rede sein.

Hamas-Sprecher Ghazi Hamad behauptet nachträglich, die Operation habe rein militärische Zwecke gehabt.Laurent Van der Stockt/Getty Images

„Euer Feind ist eine Krankheit, die man nur durch Enthauptung heilen kann“

In einer handschriftlichen Notiz in der Tasche eines Kommandanten der Kassam-Brigaden wird explizit zum Mord an Juden aufgerufen. Der Hamas-Terrorist wollte am 7. Oktober mit diesem Worten offenbar seine Untergebenen zum Angriff ermutigen. Wenig später wurde er auf israelischer Seite, in der Nähe der Grenze, getötet. Sein Schreiben ist gespickt mit Verweisen auf Verse des Koran und Persönlichkeiten der islamischen Geschichte.

Wörtlich heißt es dort unter anderem: „Allah hat euch bestimmt und euch die Ehre gegeben, am Dschihad teilzunehmen … . Handelt gut und seid Allah treu in euren Absichten, so wie der Prophet (Mohammed), der dem Dschihad anhing und bereit war, dafür getötet zu werden.“ Dann wird explizit zum Mord an Juden aufgerufen: „Wisst, dass euer Feind eine Krankheit ist, für die es keine Heilung gibt außer die Enthauptung und die Entfernung ihrer Herzen und Lebern. Greift sie an und geht gegen sie vor“.

In der Tasche eines der Terroristen vom 7. Oktober 2023 befand sich die Notiz.

Als der Sprecher der IDF, General Daniel Hagari, die Notiz veröffentlichte, unterstützten einige Hamas-Anhänger offen ihren Inhalt. Einige sprachen vom „Testament“ eines „Shaheed (Märtyrers)“. Dr. Ali al-Qaradaghi etwa, der Vorsitzende der Weltunion der muslimischen Gelehrten, die mit der Muslimbruderschaft, der Mutterbewegung der Hamas, verbunden ist, lud das Dokument auf X hoch und schrieb dazu: „Ein Brief, der in der Tasche eines der Shaheeds der Operation al-Aqsa-Flut gefunden wurde“.

„Wir werden die Gefangenen töten“

Ein weiteres Dokument zeigt einen arabisch-hebräischen Sprachführer für das Jerusalemer Bataillon der Kassam-Brigaden. Es enthält offenbar Anweisungen an die israelischen Zivilisten, wie: „Zieh deine Hose aus“, „Ich werde dich töten“, „Du bist ein Gefangener“, „Wo ist der Leiter des Kibbuz?“, „Wir haben Geiseln“. Die Gefangenen sollten offenbar getrennt werden: „Männer hier“, „Frauen hier“, „Kinder hier“, heißt es weiter. Und weiter: „Ziehen Sie sich aus“, und: „Wir werden die Gefangenen töten“.

Für die phonetische Übersetzung in das Hebräische werden im Sprachführer arabische Buchstaben verwendet. Zeile 7: „Zieh deine Hose aus.“ Zeile 14: „Wo ist deine Waffe?“ Zeile 21: „Ich werde dich töten.“
Zeile 25: „Sie sind ein Gefangener.“ Zeile 29: „Wir haben Geiseln.“ Zeile 30: „Wir werden die Gefangenen töten.“ Zeile 36: „Wo sind die Autoschlüssel?“ Zeile 37: „Männer hier.“ Zeile 38: „Frauen hier.“ Zeile 39: „Kinder hier.“ Zeile 43: „Zieht eure Kleider aus.“ Zeile 45: „Wo ist der Kommandant?“

Forderung nach besserer Vorbereitung – „um Zahl der Geiseln zu erhöhen“

Ein weiteres Dokument, das in den Hochburgen der Hamas im Gazastreifen gefunden wurde, enthüllte Einzelheiten über die Vorbereitungen. Offenbar sollten die Terror-Kämpfer auch Unterkünfte aufsuchen, um die gefangenen Frauen, Kinder und älteren Menschen zu verletzen und zu entführen. Dazu gehört ein Bericht über eine Übung, in dem kritisiert wird: „Es wurde keine gründliche Operation durchgeführt, um die Zahl der Geiseln (Männer, Frauen, Kinder) zu erhöhen.“

In Videos von den Körperkameras der Hamas-Mörderbanden sieht man die Terror-Kämpfer auf der Suche nach Unterkünften. „Wo sind die Schutzräume?“, rufen sie sich gegenseitig zu. Offenbar planten sie, Zivilisten dort aufzusuchen und zu töten.

Gelber Pfeil: „Es wurde keine gründliche Operation durchgeführt, um die Anzahl der Geiseln zu erhöhen (Anzahl der Frauen, Kinder, Männer...)“

„Allah wird sie durch euch quälen“

Ein weiteres Dokument enthält Segenssprüche und Gebete, die die Terror-Kämpfer in verschiedenen Situationen sprechen sollten.

Zum Beispiel:

„Bevor sie in die Schlacht zogen, mussten sie sagen: ‚Kämpft gegen sie, Allah wird sie durch euch quälen und euch den Sieg über sie bringen und die Herzen der gläubigen Nation heilen.‘“

„Wenn ein Shaheed getötet wurde, mussten sie sagen: ‚Wisse, dass das ideale Ende für einen Gläubigen der Tod um Allahs willen ist‘.“

Und: „Bei einem Erfolg in der Schlacht mussten sie sagen: ‚Gesegnet seien diese Waffen, die das Land der Heimat verteidigt und das Land, die Ehre und die heiligen Stätten vor der Unreinheit der Juden bewahrt haben‘.“

Segenssprüche und Gebete, die von Hamas-Aktivisten während des Massakers verwendet wurden