Russland verstärkt in der Ostsee die Militärpräsenz, bei Manövern drangen Putins Kriegsschiffe zuletzt immer wieder bis zur deutschen Küste vor. Die Marine der Bundeswehr setzt U-Boote zur Aufklärung ein – operiert so unsichtbar. Zumindest könnte man das meinen. Denn die Navigationsgeräte in den deutschen Booten stammen ausgerechnet aus Russland.

Rund 100 Schiffe mit russischen Navis ausgerüstet

Noch schlimmer: Die Daten-Verschlüsselung dieser Systeme entspricht nicht einmal dem militärischen Standard, wie die „Bild am Sonntag“ berichtet.

Unter Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wurden 2005 rund hundert Schiffe der deutschen Marine mit neuen Navigationssystemen der russischen Firma Transas ausgestattet. Auch später entschied sich die Regierung für Transas, ließ von ihnen das Navigationsgerät „Navi Sailor 4100“ in den modernsten Booten der deutschen Flotte verbauen.

Vollständiger Verlust der Funktionsfähigkeit

Ehemalige Transas-Ingenieure entwickeln übrigens heute Kampfdrohnen für das russische Militär. Besonders brisant: Wegen der engen Beziehungen zum russischen Sicherheitsapparat ist dieser Teil von Transas laut Sicherheitsexperten im Fokus westlicher Nachrichtendienste.

Bereits im Sommer 2020 warnte der deutsche Verfassungsschutz, dass maritime Navigationssysteme „Angriffsvektoren für Spionage und Sabotage durch fremde Staaten“ eröffnen. So könnten bei einem Cyberangriff Navigationsdaten abgegriffen und manipuliert werden, „im schlimmsten Fall bis zum vollständigen Verlust der Funktionsfähigkeit“ des Schiffs.