Die 36 Klubs der ersten und zweiten Liga haben am Montag zum zweiten Mal in diesem Jahr über einen Investoren-Einstieg abgestimmt. Im Gegensatz zum ersten Mal wurde diesmal die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht. 24 Vereine waren dafür, zehn dagegen (bei zwei Enthaltungen). Dafür gestimmt haben unter anderem der FC Bayern, Borussia Mönchengladbach sowie Schalke 04. Der 1. FC Köln oder etwa der SC Freiburg stimmten dagegen.

Aufsichtsrat Hans-Joachim-Watzke betonte im Vorfeld, dass man nur im Falle einer absehbaren deutlichen Mehrheit erneut abstimmen würde. Im ersten Anlauf im Mai hat man die Zwei-Drittel-Mehrheit noch verfehlt. Diesmal hat es geklappt.

Widerstand aus dem Fan-Lager

Insgesamt haben bislang vier bis sechs Unternehmen ihr Interesse an einer Partnerschaft mit der DFL bekundet. Laut dem neuen Plan sollen sechs bis neun Prozent der Anteile einer DFL-Tochtergesellschaft, in welche die kompletten Medienrechte ausgelagert werden, für 20 Jahre verkauft werden. Dafür soll es zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro geben. Im Idealfall gehen 600 Millionen an die DFL-Zentralverwaltung. 300 Millionen erhalten demnach die Klubs. Damit sollen die zunächst entstehenden Medien-Mindereinnahmen ausgeglichen werden.

Mit den restlichen 100 Millionen soll ein Vergütungssystem geschaffen werden. Damit sollen Vereine belohnt werden, die zu Werbezwecken ins Ausland reisen. Der Vertrag soll maximal 20 Jahre lang laufen. Er soll zu Beginn der Spielzeit 2024/25 unterschrieben werden. Der Einfluss der Investoren bleibt jedoch begrenzt. So wird es keine Hoheitsrechte und kein Mitspracherecht bei Pflichtspielen im Ausland, Anstoßzeiten oder in der Spielplanung geben.

Aus dem Fan-Lager hatte es bis zuletzt Widerstand gegen einen solchen Deal gegeben. DFL-Geschäftsführer Marc Lenz ging auf die Kritik und die Sorgen vieler Fans ein. “Das ist kein Anteilsverkauf der DFL, sondern ein Erlösmodell mit klaren roten Linien”, sagte Lenz. “Dieses Modell ist sehr ähnlich dem, was es im Umfeld vieler Clubs längst gibt.”