Wer nicht ultralinks ist und eine bürgerlich-normale Weltanschauung hat, der wird von Typen wie ihm sofort ins Nazi-Eck gestellt: Fast eine halbe Stunde lang zog der deutsche ZDF-Mitarbeiter Jan Böhmermann (42) in seinem TV-Studio erst kürzlich über Ex-Kanzler Sebastian Kurz und auch ganz Österreich her. Böhmermann nannte allein in dieser Sendung den früheren ÖVP-Chef einen “Erdäpfel-Erdogan” und “Playmobil-Putin”, sowie “Größten lebenden Österreicher” in konkreter Anspielung an den “Größten Feldherren aller Zeiten”, wie einst über den nationalsozialistischen Massenmörder Adolf Hitler gespottet wurde.

Die Liste der Grenzüberschreitungen und Geschmacklosigkeiten in den Sendungen Böhmermanns ist lang – für die aktuelle ORF-Führung ist aber vielleicht genau das der Grund, dem Deutschen einen fetten TV-Auftrag auf Kosten der Zwangsgebührenzahler zuzuschanzen: Wie der eXXpress berichtete, wird das Finale des Eurovision Song Contest 2023 für den Österreichischen Rundfunk auch von Jan Böhmermann und Olli Schulz kommentiert – und zwar für die ORF-Mediathek und den ORF-Sender FM4. Das verkündeten die beiden Entertainer in der am Sonntag veröffentlichten Folge ihres Spotify-Podcasts “Fest & Flauschig”. Ein Sprecher des ORF bestätigte dies auf Anfrage.

Miese Anspielung mit Kürzel an grausame Nazi-Verbrecher: Jan Böhmermann über Sebastian Kurz

Viele Österreicher bereits für Privatisierung des ORF - wie Netflix-Modell

Also ausgerechnet in einer Phase, in der die ORF-Führung auf die Zustimmung einer breiten Mehrheit der österreichischen Bevölkerung zu der geplanten ORF-Steuer hoffen sollte, wird jemand für den ORF engagiert, der die breite Mehrheit der österreichischen Bevölkerung wüstest und radikalst beschimpft.

Die Versuche der Medienministerin, die neue ORF-Steuer gegen den Widerstand tausender Österreicher umzusetzen, werden damit sicher nicht erleichtert: Immer mehr Stimmen werden laut, den Gebührensender zumindest zu 49 % zu privatisieren, die staatliche Unterstützung auf eine vertretbare Jahresförderung zu reduzieren. Auch ein Pay-Tv-Modell wie etwa Netflix steht im Raum – was viele eXXpress-Leser auch immer wieder in ihren Kommentaren fordern: “Wer die oft linkslastig gefärbten ORF-News und Homer-Simpson-Folgen unbedingt sehen will, der soll dafür bezahlen – alle anderen nicht.”

Dazu kommt, dass eine klare Mehrheit der Österreicher laut aktueller Meinungsumfrage von tfactory den ORF bereits “wenig sympathisch” und “unsympathisch” findet: Wie es der ORF dazu gebracht hat, dass ihn als Marke bereits 55,7 % der Österreicher als “wenig sympathisch” und “unsympathisch” finden, darüber wird im eXXpress-Leserforum jedenfalls immer wieder emotional diskutiert.

Wie soll der ORF künftig weitergeführt werden?