Die Kaltblütigkeit des mutmaßlichen Mörders erstaunt selbst erfahrene Ermittler: Wie inzwischen durchsickerte, richtete Sportschütze Gerhard B. (64) aus Langweid am Lech bei Augsburg am Freitagabend seine verhassten Nachbarn regelrecht hin. Dabei tötete er ein Ehepaar (49, 52) und eine Pensionistin (72) – der eXXpress berichtete. Einige hundert Meter entfernt stürmte er in eine weitere Wohnung, schoss ein Paar (32, 44) an und verletzte es dabei schwer.

Die Schubertstraße in Langweid, ein Mehrfamilienhaus: Seit Jahren gab es hier Streit zwischen den Bewohnern in den benachbarten Wohnungen. Laut Zeugenaussagen habe sich der Sportschütze, der mehrere Waffen besaß, wie der “Haus-Sheriff” benommen. “Über jede Kleinigkeit hat er sich aufgeregt und seine Nachbarn zur Rechenschaft gezogen”, schilderte eine Mieterin.

Die Polizei war immer wieder vor Ort, erstmals Ende 2018. Seitdem musste sie mehrfach einschreiten, weil sich Bewohner durch Gerhard B. genötigt sahen und vor ihm Angst hatten. Unglaublich: Nur zwei Stunden vor den tödlichen Schüssen war erneut eine Streife vor Ort. Die Beamten rückten aber wieder ab, weil sie den “Sheriff” vor Ort nicht antreffen konnten.

Ehepaar vor den Augen des minderjährigen Kindes erschossen

Es ist nicht auszuschließen, dass die jüngste Alarmierung der Polizei das Fass zum Überlaufen brachte. Nach seiner Rückkehr beschloss Gerhard B. jedenfalls, seine Nachbarn ein für allemal zum Schweigen zu bringen. Wie die “Augsburger Allgemeine Zeitung” berichtet, tötete er alle drei mit einem gezielten Kopfschuss. Besonders tragisch: Das Ehepaar wurde vor den Augen seines Kindes ermordet. Der Teenager selbst wurde von Gerhard B. verschont.

Auch das angeschossene Paar stand in Verbindung zu den getöteten Opfern. Der Mann (44) ist der Sohn der erschossenen Pensionistin.

Gerhard B. flüchtete zunächst vom Tatort, konnte wenig später aber in seinem Auto gestoppt werden. Er ließ sich widerstandslos festnehmen, sitzt inzwischen in U-Haft.