“Einmal kein alter museumsreifer Schrott, der erbeutet worden ist”, kommentiert ein Follower der ukrainischen Armee auf Twitter den neuesten Fang bei der verlangsamten, aber noch immer laufenden Gegenoffensive im Donbass. Die Einheiten der ukrainischen Streitkräfte haben einen komplett intakten T-90-Kampfpanzer sichergestellt, die Besatzung ist getürmt.

Dass dieser Coup gelungen ist, verkaufen die Ukrainer als kleine Sensation: Sie meinen, dass westliche Geheimdienste größtes Interesse an der Innenausstattung und an der Bordtechnik des 46.000 Kilo schweren Ungetüms haben – immerhin gehört dieser Panzer-Typ zur bereits dritten Generation, die erst ab 1991 in Dienst gestellt worden ist.

Zum Vergleich: Österreichs Kampfpanzer Leopard 2A4, die seit 1997 beim Bundesheer im Einsatz sind, wurden in den Jahren 1982 bis 1986 gebaut.

Mit Spezialschichten geschützt im Wald bei Kharkiv erbeutet: russischer T-90-Kampfpanzer.

Ein T-90 kostet 4,5 Millionen Euro

Der jetzt sichergestellte T-90 ist um die 4,5 Millionen Euro wert – ein Twitter-User meint dazu: “Tauscht das Ding mit den USA gegen 20 HIMARS/270 .”

Auf alle Fälle ist dieser erbeutete russische Kampfpanzer für westliche Geheimdienste hochinteressant, vermutlich werden nach der kompletten Auswertung des Innenlebens auch sicher Beschusstests durchgeführt, um mögliche Schwächen der Panzerung zu erkennen. Interessant auch: Der T-90 war mit einer wärmedämmenden Spezialbeschichtung geschützt, um den Panzer möglichst lange unentdeckt getarnt verstecken zu können.

Das Innenleben des T-90 wird vermutlich westliche Geheimdienste interessieren.
Die Ukrainer bei der Sicherstellung des T-90.
Im Inneren des russischen Kampfpanzers.