Nachdem US-Präsident Joe Biden in einem Interview die Frage, ob Kreml-Chef Putin ein Killer sei, bejahte, herrscht zwischen den beiden Großmächten wieder Eiszeit. Nun mischt sich auch der türkische Staatschef Erdogan ein und stellte sich klar hinter Putin, berichtet der Nachrichtensender ntv. „In der Tat sind die Aussagen von Herrn Biden über Putin Aussagen, die sich für ein Staatsoberhaupt nicht schicken“, sagte Erdogan am Freitag. Die Äußerungen seien „nicht akzeptabel und schwer zu verdauen“: „Meiner Meinung nach hat Herr Putin wirklich sehr, sehr klug und sehr elegant gekontert und damit das nötige getan.“

Präsident Biden hat in einem, vergangenen Mittwoch ausgestrahlten, Interview bestätigt, Putin für einen „Mörder“ zu halten. Mit Blick auf mutmaßliche Versuche Russlands, Einfluss auf die US-Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr zu nehmen, sagte Biden, Putin werde dafür „einen Preis bezahlen“.

Putin reagierte auf Vorwürfe gelassen

Putin selbst reagierte gelassen, betonte aber, dass zukünftige Beziehungen zu den USA allein zum Vorteil Moskaus sein werden. Man werde die eigenen Interessen verteidigen und mit den Amerikanern zu den Bedingungen arbeiten, die für Russland vorteilhaft sind. In einer eigens aufgezeichneten TV-Ansprache sagte er zu dem Vorwurf ein „Mörder“ zu sein: „Wir sehen in einem anderen Menschen immer unsere eigenen Eigenschaften und denken, dass er so sei wie wir selbst. Das ist nicht nur ein kindischer Ausdruck, ein Scherz. Die Bedeutung ist tief und psychologisch.“

Die Fronten zwischen dem Kreml und dem Weißen Haus sind weiter verhärtet, die USA beobachten die Vorgänge rund um den Oppositionellen Nawalny genau. Ebenso denken die USA wegen Hacker-Vorwürfen laut über Sanktionen gegen Russland nach.