Beim Treffen der SCO-Gruppe im kommenden Jahr in Indien will Erdogan das Ziel einer Mitgliedschaft erörtern. Die Türkei habe “historische und kulturelle” Verbindungen zum asiatischen Kontinent und wolle eine Rolle spielen in der Organisation, deren Mitglieder zusammen “30 Prozent der Weltwirtschaftsleistung” ausmachten, erklärte der türkische Präsident weiter.

Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Samarkand: Familienfoto vor dem Treffen im erweiterten FormatAPA/AFP/SPUTNIK/Sergej BOBYLJOW

Aktuell wird die Türkei von der Shanghaier Organisation als Dialogpartner geführt. Im Fall eines Beitritts wäre die Türkei das erste Mitglied der Gruppe, das gleichzeitig auch dem westlichen Verteidigungsbündnis NATO angehört.

Erdogan verlangt von NATO und EU mehr Unterstützung

Der 2001 mit Blick auf den Kampf gegen Terrorismus gegründeten Gruppe gehören China, Russland, Indien, Pakistan, Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan an. Bei dem jüngsten Gipfeltreffen wurde auch der Iran aufgenommen, der wie Weissrussland und die Mongolei bisher Beobachterstatus hatte. Es begann auch der Prozess für die Aufnahme von Weissrussland, das als “letzte Diktatur Europas” gilt.

Chinas Präsident Xi Jinping, Wladimir Putin und Shavkat Mirziyoyev, Präsident der Republik Usbekistan, beim diesjährigen SCO-GipfelSergei BOBYLYOV / SPUTNIK / AFP)

Erdogan wirft der NATO und der EU, wo die Türkei seit 1999 Kandidatenstatus hat, mangelnde Unterstützung der Türkei vor. Die Türkei und Russland wiederum haben in einigen Bereichen gemeinsame Interessen und gute Beziehungen – obwohl Ankara den Angriff Moskaus auf die Ukraine verurteilt. Zuletzt bemühte sich die Türkei, zwischen den Kriegsparteien zu vermitteln, etwa in der Frage ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer.