Der russische Gasriese Gazprom PJSC hat damit begonnen, Ungarn mit zusätzlichen Mengen zu versorgen, die zuvor von der Regierung von Premierminister Viktor Orban angefordert worden waren. So sollen die Probleme der Energieversorgung im Winter gelöst werden, berichtet das Außenministerium in Budapest.

Ungarn möchte 700 Millionen Kubikmeter Erdgas zusätzlich erhalten

Seit Freitag liefert Gazprom für den Rest des Monats August täglich 2,6 Millionen Kubikmeter Gas über die durch den Balkan verlaufende TurkStream-Pipeline nach Ungarn. Das teilte der Staatssekretär des Außenministeriums Tamas Menczer am Samstag in einem Facebook-Post mit. Die Gespräche über zusätzliche Mengen für September dauern an, sagte er.

Ungarn möchte 700 Millionen Kubikmeter Erdgas zusätzlich zu den im Mehrjahresvertrag mit Gazprom festgelegten Mengen beziehen, um seine Brennstoffreserven aufzustocken.

Ungarn erhält 85 Prozent seines Erdgases aus Russland

Vor etwa einem Monat sprach Außenminister Péter Szijjártó in Moskau mit seinem Amtskollegen Sergej Lawrow über den Kauf von mehr Gas. Die Russen hatten sich zuvor wochenlang geweigert, ihre offizielle Zustimmung zu geben. Die Ankündigung bedeutet, dass sich Gazprom und die russische Regierung für den Monat August einigen konnten.

Ungarn erhält 85 Prozent seines Erdgases aus Russland. Früheren Angaben von Außenminister Péter Szijjártó zufolge sind die Gasspeicher in dem EU-Land zu 44 Prozent gefüllt, was etwa einem Viertel des jährlichen Verbrauchs entspricht. Orban kritisierte schon mehrfach die EU-Sanktionen gegen Russland.