Nicht alles war schlecht im Corona-Jahr 2020. So hat etwa der Tierschutz Austria, Österreichs größtes Tierheim, Schönes zu berichten. „Unsere Hundepaten haben uns im vergangenen Jahr mehr als positiv überrascht. 30 von 40 Hunden wurden dauerhaft adoptiert“, weiß der Pressesprecher von Tierschutz Austria, Oliver Bayer, zu berichten. „Dadurch, dass im ersten Lockdown ein Besuch der Schützlinge nicht möglich war, haben viele ihre Lieblinge zu sich nach Hause geholt – und immerhin 30 von ihnen haben den Zwinger nun endgültig gegen die Couch tauschen können. Damit hätten wir nicht gerechnet, sind aber den Paten sehr dankbar.“

Interesse an Hunden größer als an Katzen

Generell, so Bayer, war das Interesse vor allem an Hunden sehr groß. So hat man ab dem zweiten Lockdown auch die Patenbesuche wieder ermöglicht – unter strengen Auflagen, versteht sich. Die Menschen sind gekommen, haben sich angemeldet und sind sogleich zu ihren Schützlingen, um sie auszuführen oder zu bespaßen. Ein wichtiger Schritt, denn den Hunden darf man nicht über Monate die Bezugspersonen nehmen. Vieles, was aufgebaut wurde, könnte so wieder verloren gehen. Dafür arbeiten Pfleger und Paten zu hart und auch die Vierbeiner haben sich das nicht verdient.

Kein Fahrplan für Tierheime

So hat man beim Tierschutz Austria nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und die allgemein gültigen Vorschriften eingehalten: Anmeldepflicht, Maskenpflicht und Abstand. „Wir sagen, dass wir absolut systemrelevant sind, denn wir versorgen schließlich Lebewesen“, so Bayer. Nicht zuletzt deshalb war lediglich die Vermittlung der Tiere ausgesetzt, der Tierschutz Austria aber nie geschlossen. Man hat sogar Notfallpläne geschmiedet, um vorbereitet zu sein falls Eigentümerabgaben angestiegen wären. Dieses Szenario ist aber nicht eingetreten, ganz im Gegenteil. Viele Tierhalter hatten vorrangig die Sorge, ob sie ihre Haustiere anstecken könnten. Auch die Spendenbereitschaft ist nicht eingebrochen, viele haben sich sogar zusätzlich erkundigt, wie man helfen könne.

Kater Fauner hatte noch kein GlückTierschutz Austria

Österreich ist also auch im Lockdown ein Land der Tierliebhaber und Tierfreunde. Gerade in Zeiten einer Pandemie, in der die Uhren anders ticken als sonst, ist es schön zu sehen, dass der Respekt hilflosen Lebewesen gegenüber nicht schwindet.

Jahresbilanz von Österreichs größtem Tierheim:

4.060 Tiere wurden aufgenommen und versorgt: Darunter 1.781 Wildtiere, sowie 1.994 Haustiere (unter anderem 508 Hunde, 472 Katzen und 707 Klein- und Nagetiere, 249 Ziervögel und 58 Reptilien). Auch 14 Nutztiere und 271 sonstige Tierarten (Fische, etc.) fanden bei TSA Obdach und fachmännische Betreuung.

Bei den Tiervermittlungen gibt es trotz diverser Lockdowns und den damit verbundenen Zwangspausen in der Tiervermittlung ebenfalls gute Neuigkeiten: 1613 Haustiere fanden liebevolle neue Herrchen und Frauchen, darunter 477 Hunde, 382 Katzen und 605 Kleintiere und Nager, 144 Ziervögel sowie fünf Reptilien. Trotz fast drei Monaten Corona-Vermittlungspause eine beachtliche Zahl. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2019 wurden 1.952 Haustiere vermittelt. Aktuell sind rund 1200 tierische Schützlinge im Tierschutzhaus Vösendorf untergebracht.

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