Wegen rechtsextremer Umtriebe löst das deutsche Bundesland Hessen das Sondereinsatzkommando (SEK) der Polizei in Frankfurt auf. Hessens Innenminister Peter Beuth teilte am Donnerstag mit, Text- und Bildnachrichten in Chat-Räumen “legen den Verdacht einer rechtsextremen Gesinnung einiger Mitglieder des SEK Frankfurt nahe”. Dies sei das Ergebnis von verdeckten Ermittlungen des Hessischen Landeskriminalamtes.

Chats aus den Jahren 2016 und 2017

Die Chats stammen den Angaben zufolge überwiegend aus den Jahren 2016 und 2017. Ermittelt wird gegen insgesamt 19 Beamte im aktiven Dienst und einen ehemaligen Polizisten des SEK.

17 von ihnen sollen untereinander Beiträge mit volksverhetzenden Inhalten beziehungsweise Abbildungen einer ehemaligen nationalsozialistischen Organisation geteilt haben. Drei der Beschuldigten sind Vorgesetzte, die nicht eingeschritten sein sollen.

“Wir stoßen heute einen fundamentalen Neustart für das SEK an”, erklärte der Innenminister. Es werde beim Spezialeinsatzkommando einen grundlegenden organisatorischen Umbau geben. Zudem müsse dort eine gänzlich neue Führungskultur auf den unteren und mittleren Vorgesetzten-Ebenen geschaffen werden. “Natürlich sind unsere Spezialkräfte auch in Zukunft unverzichtbar, aber die Rahmenbedingungen werden andere sein”, sagte Beuth.