Erschütternde Bilder aus Kiew: Ein Video eines Augenzeugen zeigt wie ein russischer Marschflugkörper im Dach eines mehr als 20-stöckigen Wohnblocks detoniert, ein gewaltiger Feuerball ist zu sehen, dann brennt das Hochhaus.

Seit Stunden steht die Hauptstadt der Ukraine unter Beschuss: Kiew (knapp drei Millionen Einwohner) ist erneut das Ziel russischer Raketenangriffe. Bürgermeister Vitali Klitschko fordert die Einwohner auf, sich in Sicherheit zu bringen. Laut Klitschko ist die Luftabwehr im Großeinsatz.

Auch Charkiw im Nordosten der Ukraine steht nach Angaben des Bürgermeisters Ihor Terehov unter Raketenbeschuss. Bisher seien mindestens sechs Explosionen von Flugabwehrsystemen verzeichnet worden.

Ebenso werden auch Angriffe auf Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine gemeldet – das berichtet der Gouverneur der Region, Maksym Koyytskyi, bei Telegram. Medien vor Ort bestätigen mehrere Explosionen.

Weiters werden auch Detonationen in der ukrainischen Hafenstadt Odessa gemeldet: Herabstürzende Teile einer abgeschossenen Drohne haben nach Angaben Behörden ein Hochhaus in Odessa in Brand gesetzt, berichtet n-tv. Der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, meldet den Drohnenangriff bei Telegram. “Ein Hochhaus in Odessa wurde durch eine abgeschossene Drohne beschädigt”. Der Gouverneur fordert alle Einwohner der Stadt auf, während des Drohnenangriffs in den Schutzräumen zu bleiben.

Somit dürfte es sich bei der aktuell stattgefundenden Attacke um einen außergewöhnlich massiven Luftangriff der russischen Streitkräfte auf große Städte in der Ukraine handeln.

Raketentreffer: Ein Wohnblock mitten in Kiew brennt.

Selenskyj spricht mit Papst über "Friedensformel" - ohne russischer Beteiligung

Kurz vor dem Großangriff hat der ukrainische Präsident Selenskyj laut eigenen Angaben in einem Telefonat mit Papst Franziskus über die ukrainische Friedensformel gesprochen, die er erstmals im vergangenen Jahr vor den Vereinten Nationen vorgestellt hatte.

“Wir haben unsere gemeinsame Arbeit zur Umsetzung der ukrainischen Friedensformel besprochen”, schreibt Selenskyj auf X (Twitter). “Mehr als 80 Länder sind bereits auf der Ebene ihrer Vertreter an diesem Prozess beteiligt. Und es werden noch mehr werden”, fügt er hinzu. Die Friedensformel für die Ukraine solle das nächste Mal in Davos (Schweiz) diskutiert werden. Zu ihr gehören der vollständige Abzug russischer Truppen vom ukrainischen Staatsgebiet, die Freilassung aller Kriegsgefangenen, ein Trubunal für russische Kriegsverbrecher und Sicherheitsgarantien. Der Papst hat im Rahmen seiner Friedensbemühungen für die Ukraine einen Sondergesandten, den italienischen Kardinal Matteo Zuppi, nach Kiew, Moskau, Washington und Peking entsandt.

Sprach erneut mit dem Papst über die "Friedensformel": Wolodymyr Selenskyj (45).