Wladimir Putins Generäle sorgten für die nächste Horrornacht der Bewohner von Odessa – die 990.000 Einwohner mussten einen weiteren Raketenangriff der russischen Armee überstehen: Mehrere Marschflugkörper schlugen vor wenigen Stunden im Stadtgebiet ein, detonierten in zivilen Gebäuden und auch in einer der größten Kirchen der Hafenstadt.

So steht die 1809 geweihte Spaso-Preobraschenski-Kathedrale seit den Angriffen in Brand, Feuerwehreinheiten bekämpfen die Flammen, die Schäden am Gebäude seien gewaltig, berichtet die Nachrichtenagentur RBC-Ukraine.

Flammen in der Kathedrale in Odessa.

Gouverneur spricht von Todesopfer und vielen verletzten

Aus der Ukraine postet Yuliya Seidel auf Twitter zu diesem Nachtangriff auf die Kathedrale: “Von Katharina der Großen angelegt, 1936 von Stalin zerstört, 2010 von Patriarchen Kyrill wieder geweiht, 2023 von Putin wieder zerstört. Liebe Fans der großen russischen Kultur, das war eine kurze Zusammenfassung der Geschichte von Verklärungskathedrale in Odessa.”

Auf dem Telegram-Kanal berichtet dazu Oleh Kiper, der Gouverneur der südukrainischen Region Odessa: “Ein weiterer nächtlicher Angriff der Monster. Leider gab es infolge der nächtlichen terroristischen Attacke der Russen auf Odessa einen zivilen Toten”.

Kurz zuvor hatte er von 18 Verletzten, darunter vier Kinder, gesprochen. Von den Verletzten seien 14 ins Krankenhaus gebracht worden, darunter drei Kinder.

Erneut wurden zahlreiche zivile Gebäude in Odessa beschädigt.

Russische Armee will weitere Getreide-Exporte der Ukraine verhindern

Seit dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides aus Schwarzmeerhäfen am Montag hatte Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw angegriffen. Laut der Regierung in Kiew nimm´t die russische Armee insbesondere die Hafen-Infrastruktur ins Visier, um eine Wiederaufnahme ukrainischer Getreideexporte über das Schwarze Meer unmöglich zu machen, berichtet die FAZ.

Heute, Sonntag, werden sich der russische Präsident Wladimir Putin und der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko treffen.Lukaschenko sei zu einem Arbeitsbesuch in Russland und werde mit Putin über die weitere Entwicklung der „strategischen Partnerschaft” der beiden Länder sprechen, erklärte der Kreml.

Kurz nach dem Angriff: Schwere Schäden in der Kathedrale von Odessa.
Treffen sich heute in Russland: Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin