Im Jänner 2023 meldete Kiew die vollständige Einnahme der Stadt Soledar in der ukrainischen Oblast Donezk. Vorangegangen waren blutige und lange Kämpfe. Der Mann hinter der Einnahme war Anton Olegowitsch Elizarow. Als Söldner war er bei Wagner schon vorher für heikle Missionen zuständig. Nun soll Elizarow neuer Chef der Wagner-Gruppe sein.

Anton Olegowitsch Elizarow mit dem einstigen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin

Vom russischen Geheimdienst ausgebildet

Elizarow wurde 1981 geboren, ist also deutlich jünger als der bisherige Wagner-Boss und -Gründer Jewgeni Prigoschin (62). Bisher  fungierte er als Wagner-Feldkommandeur und spielte schon bei zahlreichen Kämpfen eine wichtige Rolle. So leitete er etwa afrikanische Operationen und war für die Entwicklung und Umsetzung von Wagners Kampftrainingsprogrammen zuständig.

Überdies ist er ehemaliger Angehöriger der russischen Spezialeinheiten. Ausgebildet wurde er laut Medienberichten in einer Militärbasis des russischen Militärgeheimdienstes (GRU) in der Region Krasnodar. Im Jahr 2014 wurde er des Betrugs mit einer Dienstwohnung beschuldigt, zwei Jahre später schloss sich Elizarow der Wagner-Söldnertruppe an. Er erhielt die Dienstnummer M-ß136 und den Codenamen “Lotus”.

Als Söldner in Syrien, Zentralafrika, Libyen

Im 2017 wurde der Söldner nach Syrien geschickt und wurde dort angeblich verwundet. Ein Jahr später war Elizarow in der  Zentralafrikanischen Republik im Einsatz. In Bangui, nahe an der Grenze zur Republik Kongo, war er offiziell als Ausbilder tätig. In Wahrheit sollte er aber Kontakt mit den bewaffneten Gruppen im Land aufnehmen.

2021 soll Elizarow in Libyen ein Sturmkommando befehligt haben. Er gilt als enger Vertrauter des ehemaligen Wagner-Chefs Prigoschin, der ihn öffentlich ausdrücklich lobte. In der Ukraine war er auch in Bakhmut im Einsatz. Eine offizielle Erklärung der Wagner-Gruppe liegt bisher nicht vor.