1,4 Millionen Besucher lockt der idyllische Comer See mit seinem türkisblauen Wasser jedes Jahr nach Bella Italia. Zu viele, wie die Bewohner finden. Deshalb soll jetzt à la Venedig eine Touristengebühr eingeführt werden. Denn: Seit der Corona-Pandemie habe man nicht mehr genug Platz für alle Touristen – speziell an den Sonntagen, beklagen die Gemeinden. Endlose Staus, lange Schlangen vor den Fähren und ausgebuchte Restaurants sind die Folge. Die Befürchtung: Die Touristenmassen könnten die gehobenen Urlauber in ihren Luxus-Etablissements abschrecken.

Dazu der Präsident der Touristik-Unternehmer-Vereinigung Federalberghi Como, Luca Leoni, gegebüber der italienischen “La Stampa“. “Wenn man bedenkt, wie viel ein Tourist für eine Übernachtung am See zahlt, können wir es uns nicht leisten, dass er am nächsten Tag kein privates Motorboot findet oder sich nicht zum Essen hinsetzen kann.” Dieser “hochrangige Tourist” würde dann nicht wiederkommen.

Aus diesem Grund plant der Bürgermeister der Seestadt Como, Alessandro Rapinese, jetzt eine tägliche Gebühr nach dem Vorbild Venedigs. “Wir diskutieren aktuell die Idee, eine Kurtaxe für Touristen einzuführen”, sagte er gegenüber der britischen Zeitung “The Times”. Dabei bezahlen Tagestouristen eine Gebühr, die je nach Besucherandrang sowie Wochentag variieren kann. Wie hoch die Gebühr sein soll, konnte Rapinese nicht sagen.