Zugegeben, Vilimsky ist es in der Regel nicht selbst, der im Wettstreit um Follower oder Likes in die Tasten haut und die einschlägigen Plattformen auf Social Media bespielt. Dahinter stecken in der Regel Internet-Profis – und die scheinen bei der FPÖ etwas aufgeweckter zu sein als bei der politischen Konkurrenz. Doch egal wie: Vilimsky hat erstens erkannt, wie wichtig die Online-Aktivitäten für die eigene Popularität geworden sind und zweitens kommen die Botschaften des freiheitlichen EU-Spitzenkandidaten offenbar gut an.

Die Social-Media-Analyseagentur “BuzzValue” hat für die “Presse” die Interaktionen aller Spitzen-Bewerber für einen Posten in Brüssel für den Zeitraum vom 1. März bis zum 27. Mai ausgewertet und die Präsenz der Kandidaten auf Facebook, Instagram, TikTok, YouTube und X (Twitter) gemessen. Ergebnis: Vilimsky hängt sie alle ab, er ist der unbestrittene Klick-König.

Die Jungen interessiert der EU-Wahlkampf offenbar kaum

Der FPÖ-Mann kam in besagtem Zeitraum auf 678.754 Interaktionen. Zum Vergleich: Helmut Brandstätter (NEOS) brachte es auf 131.753 Interaktionen, Andreas Schieder von der SPÖ auf 71.864, ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka “nur” auf 57.874.

Und die grüne Lena Schilling, der man aufgrund ihrer Parteizugehörigkeit und ihres jungen Alters die meisten Interaktionen zutrauen könnte? Immerhin schaffte die Affären-gebeutelte Kandidatin 106.339 Interaktionen.

Vielleicht liegt es an den Plattformen selbst. Ausgerechnet Facebook, das eher die Älteren anspricht und bei vielen Jungen als Auslaufmodell gilt, hatte rund um den EU-Wahlkampf die meisten Interaktionen (574.686). Dahinter folgten mit deutlichen Abständen Instagram (210.064) und TikTok kommt (22.539 ). Das könnte auch bedeuten: Die Jungen interessiert der EU-Wahlkampf kaum.

Noch ein Vorteil für den “alten” Vilimsky.