“Es war eine Woche voller Freude, weil wir vor Monaten gar nicht gewusst haben, ob wir stattfinden, vor Wochen endlich gewusst haben, wie wir stattfinden können und den Ticketverkauf neu gestartet haben”, blickte Turnierboss Herwig Straka am Sonntag bei einer Bilanz-Pressekonferenz zurück. Der Steirer freute sich, dass die Stadthalle mehrere Tage fast ausverkauft war und wie diszipliniert die Leute auch beim Corona-Check beim Eingang waren. “Dafür war in er Halle das Wohlfühlen so, wie es früher war. Da gab es Emotionen, die ich mir nicht erwartet hätte am Anfang des Jahres.”

Inklusive dem weltweit einzigartigen Projekt, den zweiten Turnierplatz mit dem Heumarkt woanders hinzulegen, durfte man rund 60.000 Fans begrüßen. “Das sind 10 Prozent weniger als im bisher besten Jahr 2019. Wenn man bedenkt, das 30 Prozent potenziell nicht kommen konnten (ungeimpft, ungenesen, Anm.), hätten wir 2019 vielleicht sogar übertroffen.”

Straka freute sich auch ohne Dominic Thiem und den angestrebten Auftritten von Rafael Nadal und/oder auch Novak Djokovic über ein ausgezeichnetes Starterfeld. “Wir haben selten so ein motiviertes, energievolles Teilnehmerfeld gehabt, es gab keinen Spieler, der müde war, jeder wollte gewinnen. Es gab extrem tolle Matches, so viel Spitzentennis habe ich in einer Woche noch nicht gesehen

Publikumsnähe von Strake "schon ein bisserl kritisch beäugt"

Sportstadtrat Peter Hacker ist überzeugt, dass dank des 2-G-Konzepts keine zusätzliche Anheizung der Pandemie erfolgen wird. “Es wird keine großen Nachwirkungen geben, auch nicht von diesem Turnier, davon bin ich überzeugt.” Die Erfahrung zeige, dass unter diesen Spielregeln, wenn es Ansteckungen gibt, bei geimpften Menschen nur geringe Symptome auftreten und “durch die Bank keine Spitalsaufenthalte” bringt. “Die Menschen fühlen sich frei, wenn die Menschen rund um sie herum entsprechend geschützt sind.”

Die Publikumsnähe, die speziell Frances Tiafoe am Samstag im Semifinale gezeigt hat, hat Turnierboss Straka “schon ein bisserl kritisch beäugt”. “Aber es war die Freude größer, auch wenn er es nicht tun hätte dürfen.” Für Straka ist die Hoffnung jedenfalls groß, auch aus ATP-Sicht, dass es in Bezug auf Corona nach Australien annähernd normal werden könnte.

Für den Umzug des ATP-500-Turniers nach Erdberg in eine völlig neue Sport- und Konzerthalle wird wohl noch länger dauern. “Das Warten auf die neue Halle beginnt schon jetzt, aber es wird länger dauern als bis 2025, was ich so höre”, erklärte Straka. Man werde die nächsten fünf Jahre wohl auf jeden Fall noch im 15. Wiener Gemeindebezirk verbringen.

Keine Wünsche für das Spielerfeld 2022

Große Wünsche für 2022 das Spielerfeld betreffend wollte Straka gar nicht äußern, so toll empfand er die diesjährige Auflage. “Nadal ist natürlich ein Thema. Aber ich sage es nicht nur aus Schönfärberei. Ich war wirklich stolz auf das Starterfeld in diesem Jahr und die Art und Weise wie sie gespielt haben.”

Auch ein Dominic Thiem sei aus Veranstaltersicht “nicht abgegangen, es hat auch ohne Thiem super funktioniert”. “Auf jeden Fall ist mit Dominic Thiem alles noch besser und wir hoffen, dass er sehr bald wieder sehr gut spielen wird.” Der Ex-Manager rechnet für 2022 im zweiten Halbjahr mit Thiem und dessen Rückkehr in Richtung Top Ten. “Wien könnte vielleicht der Durchbruch sein.”