Der erste Fall dieser Art wurde durch einen Bericht des Justizvollzugsbeauftragten des Landes Nordrhein-Westfalen bekannt. Demnach wird sich wohl schon bald die erste inhaftierte Trans-Frau einer Geschlechts-anpassenden Operation unterziehen. Der frühere Häftling im Männervollzug ist bereits in ein Frauengefängnis verlegt worden.

Dort läuft die hormonelle Behandlung der Trans-Frau, ein für die Operation notwendiges medizinisch-psychiatrisches Gutachten wurde erstellt. Allerdings gibt es noch Probleme, da der inzwischen weibliche Häftling noch männliche Geschlechtsmerkmale habe. Laut Bericht des Landesbeauftragten hätte dies zu “Isolationserfahrungen” der Transgender-Person geführt, die bei ihr “während der ohnehin äußerst vulnerablen Phase der Hormonbehandlung zu starken Depressionen und Suizidalität geführt hat”.

Sie gründete Arbeitsgruppe "Trans" hinter Gittern

Die Trans-Frau hatte sich mit einer Beschwerde an den Justizvollzugsbeauftragten gewandt, weil sie durch die Verlegung ins Frauengefängnis ihre Arbeit verloren und “während der laufenden Hormontherapie nicht die dringend benötigte psychologische Betreuung erhalten” habe.

Inzwischen habe sich ihre Situation aber deutlich verbessert. Die Gefangene berichtete von der Gründung einer Arbeitsgruppe “Trans” hinter Gittern und einem “spürbaren progressiven Wandel in ihrer Anstalt”.

Der Geschlechts-anpassenden Operation steht wohl nichts mehr im Wege, da Häftlingen in deutschen Gefängnissen dieselbe medizinische Behandlung wie allen Kassenpatienten außerhalb des Vollzugs zusteht.