Für Chef-Trainer Xavi war es ein Déjà-vu, auf das er gerne verzichtet hätte. 2000 scheiterte der FC Barcelona das letzte Mal in der Gruppenphase. Xavi stand damals als 20-jähriger Mittelfeldakteur am Platz. Am Mittwochabend war es wieder so weit. Als Trainer der Blaugrana erlebte der Spanier den nächsten sportlichen Tiefschlag für den finanziell schwer angeschlagen Großclub nun von der Seitenlinie aus. Beim 0:3 bei Bayern München war Barcelona chancenlos.

Xavi: "Sehr traurige Situation"

“Es ist eine sehr traurige Situation”, meinte der ehemalige Mittelfeld-Stratege nach dem Abschluss der Gruppenphase. Der einstige Welt- und Europameister beschönigte nichts. “Bayern ist ein besseres Team, war überlegen”, sagte Xavi in der Pressekonferenz. Er fühle sich “machtlos”, sprach jedoch auch von einem “Wendepunkt” – das habe er seinen Spielern mitgeteilt. “Heute startet eine neue Ära, und wir müssen Barca dorthin führen, wo der Club hingehört. Das ist nicht die Europa League.”

In dieser wird Barcelona im Frühjahr antreten, nachdem hinter den makellosen Bayern und Benfica Lissabon nur Platz drei herausschaute. Es ist nicht wirklich ein Trostpflaster für den spanischen Club, eine “neue Dimension” für den Club, wie die in Barcelona ansässige Zeitung Sport schrieb. “Eine Dimension der Zweitklassigen.” Das Konkurrenzblatt Marca titelte am Donnerstag: “Der Untergang.” Für die As war es nicht weniger als “Das Inferno”.

Barcelona erzielte lediglich zwei Tore

Verdient ist das Aus in der Königsklasse allemal: In sechs Gruppenspielen konnten Memphis Depay und Co. nur zweimal überhaupt ein Tor erzielen – jeweils bei 1:0-Siegen gegen Schlusslicht Dynamo Kiew. Auch im Münchner Schneefall war der Auftritt in der Offensive mehr als bescheiden. Yusuf Demir durfte in den Schlussminuten noch mitwirken, da war die Partie nach Toren von Thomas Müller (34.), Leroy Sane (43.) und Jamal Musiala (62.) aber schon lange entschieden.