Ob Kasseggers Verzicht auf das Amt des außenpolitischen Sprechers der FPÖ im Nationalrat freiwillig kommt oder von der Parteispitze angeregt wurde, ist noch nicht ganz klar. Jedenfalls zieht der Chef der Blauen in Graz die Konsequenten aus der Taliban-Affäre um den Freiheitlichen-Vordenker Andreas Mölzer. Wie vom eXXpress berichtet, war dieser aus unerfindlichen Gründen mit einer kleinen Delegation von FPÖ-Mitgliedern nach Afghanistan gereist. In Kabul traf die illustre Runde sogar den “Außenminister” der Taliban, was das streng islamistische Regime prompt zur Eigen-PR nutzte.

Die FPÖ in der Heimat fiel aus allen Wolken, als der “Staatsbesuch” in den Medien die Runde machte. FPÖ-Chef Kickl bezeichnete den Trip als “Dummheit, auf die man erst einmal kommen muss.” Die Partei distanzierte sich entschieden, der Obmann drohte gar mit Ausschlussverfahren für altgediente Granden und gab Mölzer noch mal mit auf den Weg, was er von diesem hält: “Das Verhältnis war sowieso schon angespannt.”

Kassegger: Es war ein riesengroßer Fehler"

Ähnlich wird sich Kickls Verhältnis vermutlich auch zum Nationalrat Axel Kassegger aus Graz entwickelt haben, spätestens als durchsickerte, dass dieser ursprünglich auch an der Reise nach Afghanistan teilnehmen wollte, dies jedoch in letzter Minute abgeblasen hatte.

“Meine geplante Reise nach Afghanistan war ein riesengroßer Fehler”, räumte Kassegger  ein und betonte gleichzeitig, dass dies ohne Absprache mit der Partei erfolgt sei. Durch sein Verhalten habe die wichtige Position des Außenpolitik-Sprechers der FPÖ Schaden genommen, deshalb trete er mit sofortiger Wirkung zurück.