Die Wahl in der 40.000-Einwohner-Stadt Pirna nahe der tschechischen Grenze hatte besondere Bedeutung: denn erst am Freitag stufte der Verfassungsschutz den AfD-Landesverband in Sachsen als “gesichert rechtsextremistisch” ein. Dem AfD-Kandidaten Tom Lochner scheint dies eher genützt denn geschadet zu haben. Onbwohl nicht Parteimitglied, wurde er auf einem Ticket der AfD auf den Chefsessel im Rathaus gewählt.

Im ersten Wahlgang am 26. November hatte keiner der fünf Bewerber um das Oberbürgermeister-Amt die erforderliche Mehrheit geschafft. Danach hatte sich das Bewerberfeld auf ein Trio verkleinert: Neben der CDU-Politikerin Kathrin Dollinger-Knuth traten  Lochner für die AfD und Ralf Thiele für die Freien Wähler an.

AfD-Kandidat lag schon in erster Runde klar vorn

In der ersten Runde lag der AfD-Kandidat mit knapp 33 Prozent der Stimmen klar vorn. Dahinter rangierten Thiele mit 23,2 und Dollinger-Knuth mit 20,3 Prozent. Ralf Wätzig (SPD/Grüne) kam auf fast 10 Prozent, der parteilose Einzelbewerber André Liebscher auf knapp 14 Prozent. Die CDU-Kandidatin Dollinger-Knuth wurde von den beiden Bewerbern unterstützt, die nicht noch einmal angetreten waren.

Die Wahlbeteiligung lag im ersten Durchgang bei nur 50,4 Prozent. Mehrere Initiativen haben zu einer breiten Beteiligung beim zweiten Wahlgang aufgerufen. Amtsinhaber Klaus-Peter Hanke (parteilos) trat nicht wieder an.