Es brodelt an der SPÖ-Parteibasis: 54 Tage Parteichaos stehen bevor
Erst am 3. Juni wird definitiv feststehen, wer der nächste SPÖ-Chef ist, der die Partei auch in die kommende Nationalratswahl führen wird. Bis dahin sind Chaos, Turbulenzen und schwere Zerwürfnisse vorprogrammiert.
Die SPÖ verlangt ihren eigenen Mitgliedern zurzeit viel Geduld und gute Nerven ab. Bis zum 3. Juni, dem Tag des außerordentlichen Bundesparteitags, wird das Rennen um den Parteivorsitz nicht entschieden sein. Dass die Mitgliederbefragung bis 10. Mai die Debatten zuvor beenden wird, darf nämlich bezweifelt werden. Erstens soll das Ergebnis nicht bindend sein für Wahl am Parteitag, zweitens ist ein eindeutiges Ergebnis im Rahmen der Mitgliederbefragung ungewiss.
Somit stehen den 147.000 Parteimitgliedern keine leichte Zeiten bevor. Viele empfanden schon den jahrelangen Hickhack zwischen Parteichefin Pamela Rendi-Wagner und Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil als zermürbend.
Unklar, wer zur Wahl stehen wird
Die in zwei Wochen beginnende Mitgliederbefragung, die bis 10. Mai andauern wird, dürfte die Debatten bis zum Parteitag auf jeden Fall nicht beenden. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen unter den Favoriten ist durchaus möglich. Es wäre schon eine Sensation, wenn einer von ihnen eine absolute Mehrheit bekommen würde.
Unklar ist zurzeit, wer überhaupt zur Wahl stehen wird. Das soll heute die SPÖ-Parteizentrale klären. 73 Personen haben sich um den Vorsitz beworben. Einige davon sollen aber die Kandidatur zurückgezogen haben – nur weiß man zurzeit nicht wer. Ursprünglich konnte sich jedes Parteimitglied bewerben, nachträglich wurde noch Unterstützungserklärungen eingefordert. Möglicherweise werden nur drei Personen antreten, wie es heißt, was aber bedeuten würde: In der Zwischenzeit wurden neue Hürden aufgestellt.
Ein aggressiver Dreikampf hat bereits begonnen
Auf einen aggressiven Dreikampf zwischen Rendi-Wagner, Doskozil und dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler steuert zurzeit alles zu. Hier hat der SPÖ-Wahlkampf bereits begonnen – und sorgt für massive Verwerfungen und neue Lager.
Doskozil wird im Rahmen seiner „Freundschaftstour“ alle Bundesländer aufsuchen, vornehmlich am Wochenende. Das Groß-Event findet in Knittelfeld statt. Unterdessen teilt der burgenländische Landeshauptmann kräftig gegen die Wiener Spitze rund um Rendi-Wagner aus: „In der Parteiführung gibt es ein elitäres Blasendenken und ein paar Leute, die glauben, sie können über richtig und falsch entscheiden“, polterte er im „Standard“-Interview, der eXXpress berichtete. „Diese angebliche moralische Elite in der SPÖ glaubt sogar, gegen die Mehrheit der Parteimitglieder auftreten zu können. Sagt man dann irgendwann auch, der Wähler hat geirrt?“
Zunehmend scharfe Kritik an Doskozil
Ganz im Wahlkampfmodus ist ebenfalls bereits der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler. Er knüpft an seine Social-Media-Kampagne an, mit der bereits bei der Niederösterreich-Wahl um Vorzugsstimmen geworben hat. Aus dem Babler-Lager wurde bereits kräftig gegen Doskozil geschossen: „In den vergangenen Jahren hat Hans Peter Doskozil die Partei gespalten“, klagte ein Babler-Unterstützer, der ehemalige Finanzminister Ferdinand Lacina (80), der einst dem Kabinett Bruno Kreiskys angehört hat. „Am Ende haben sich Doskozil und Pamela Rendi-Wagner derart selbst beschädigt und damit auch die Partei, dass man nur hoffen kann, dass die Mitgliederbefragung glimpflich über die Bühne geht“, klagt er ebenfalls gegenüber dem „Standard“.
Mit Doskozils Landespolitik kann der ehemalige Finanzminister ebenfalls nicht viele anfangen. Lacina versteht an ihr nicht, „dass Landesbedienstete im Burgenland einen gesetzlichen Mindestlohn bekommen, auf den viele in der Privatwirtschaft keine Chance haben. Damit wird eine kleine Gruppe privilegiert. Das ist eine Spaltung der Arbeiterschaft. Das ist nicht sozialdemokratisch.“
Frauen und Wiener hinter Rendi-Wagner
Zumindest offiziell will Rendi-Wagner beim Wettlauf nicht mitrennen, sondern sich auf ihre Arbeit als Partei- und Klubvorsitzende konzentrieren, heißt es. Dass ihre Tätigkeit hier aber rein gar nichts mit der bevorstehenden Befragung zu tun hat, darf bezweifelt werden. Es dürfte wohl einen inoffiziellen Wahlkampf Rendi-Wagners geben.
Was einige SPÖler nervös macht: Rendi-Wagner hat die Frauen und die Wiener rund um Bürgermeister Michael Ludwig hinter sich, darüber hinaus punktet sie von den drei Kandidaten am besten bei SPÖ-Wählern, wie eine INSA-Umfrage für den eXXpress ergeben hat. Das Problem: Außerhalb der Partei schreckt sie am meisten Wähler ab, wie die INSA-Umfrage ebenfalls zutage gefördert hat. Mit anderen Worten: Die Siegeschancen mit einer Spitzenkandidatin Rendi-Wagner bei der kommenden Nationalratswahl sind besonders gering.
Kommentare
Jetzt erst verstehe ich den Klimakleber warum er kündigt und von der Arbeitslose weiter leben möchte.
Er hat wahrscheinlich Angst das für ihm nichts mehr bleibt wenn alle
von der Partei die AL einreichen.
So gesehen hat er recht !
UNWÄHLBAR diese Sautruppe. Lauter Versager in Rot. Zerfleicht euch nur .Ob Wabbler oder Todlizil alle Absolut unbrauchbar und Wahlhelfer für die F P Ö. Der nächste Kanzler ist ein Blauer 💙🇦🇹👍😎✌️
Charismatische Politiker:*/_Innen in dieser Partei sucht man mit der Lupe.
Diese Partei täte gut daran sich die nächsten 50 Jahre aus dem Spiel zu nehmen und stattdessen in ein Zen-Kloster einzuziehen.
Hoffentlich kochen die bald über und verdampfen! 🤣🤣🤣
Jeder kann nun auf offener Bühne bestaunen, um was es bei den Sozialisten in Wahrheit geht. Nein, wie immer geht es niemals um “die Menschen da draußen” (PRW im O-Ton…..), sondern es geht immer nur um eigene Macht, Pfründe und (unser) Geld. Ich wünsche mir eine SPÖ weit unter 20%……..
ist doch gänzlich egal, wer die SPÖ als Parteichef/in leitet, diese Partei ist und bleibt ob ihrer Lieblingsklientel und den Schaden, den sie seit Jahrzehnten in Wien anrichtet, unwählbar
Ich weiß leider auch keine Lösung 🤷♂️ aber ich bewundere das Problem 😜
Herr Witting, brillant, doppelsinnig formuliert. Danke
Ich weiß leider auch keine Lösung 🤷♂️ aber ich bewundere ich das Problem 😜
Wofür braucht die SPÖ noch eine Parteispitze, wenn die sowieso niemand mehr wählt?
In Knittelfeld ? ! Na also geht doch ..
Ich stimme für Päm! Mit ihr stimmt die Richtung der SPÖ 😉
Ein neuer Kandidat muss her…
Der auch Kanzler kann….
Spielt bei dieser Partei eh keine Rolle mehr….es ist aus ….
Eine Partei deren einziger Programpunkt ist eine andere demokratisch gewählte Partei auszutreten und zu verhindern hat in einer Demokratie sowieso nichts verloren!Sie ruinieren sich ja ohnehin selbst!
Gut so!
Das Ziel der SPÖ – wieder Nummer 1 bei der nächsten NR Wahl sein. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Dafür zerbröselt sie sich derzeit auf öffentlicher Bühne selbst.
Alle 3 Kandidaten sind durch diese Aktion beschädigt und deshalb lauert C. Kern auf die Führungsposition in der SPÖ, die er dann wie Phönix aus der Asche retten wird.
Aber eine Wahl gewinnen kann C. Kern mMn nicht und deshalb stellt er sich auch keiner Mitgliederbefragung.
Viele Koeche verderben den Brei. Im Falle der SPÖ, ist der Brei bereits ungenießbar. Dieser Partei stehen die eigenen, von ihr selbst konstruierten, Strukturen im Weg. Daher wird die SPÖ ganz am Boden landen. Nicht wesentlich anders sieht es aber auch bei der OEVP aus, nur die ueben sich öffentlich mehr in Zurückhaltung. Allerdings sorgen die “Taten” der Gruenen dafuer, welche die OEVP ja gewähren laesst, dass diese auf Gleichstand mit der SPÖ gebracht wird. Somit steht der Absoluten von FPOE nichts mehr im Wege.