Zu Beginn der europäischen Weltraumschrottkonferenz am Dienstag sagte der Chef der ESA, Josef Aschbacher: „Schrott wird sicherlich zu einem großen Problem. Heute viel mehr als noch vor ein paar Jahren, als man nur wenige Flugmanöver machen musste, um Schrott auszuweichen.“ In letzter Zeit komme es immer öfter vor, dass man mit Satelliten Manöver fliegen müsse, um nicht mit Weltraumschrott zu kollidieren. „Diese Satelliten, das sind alles Infrastrukturen, an die wir gewöhnt sind. Wir verlassen uns auf sie,“ so Aschbacher. Man dürfe nicht vergessen, dass viele Dienste auf der Erde von ihnen abhängig seien – von der Kommunikation über die Wettervorhersage bis zur Navigation.

Aschbacher erhofft sich Investitionen von ESA-Mitgliedsstaaten

Die ESA schätzt, dass knapp 129 Millionen Trümmerobjekte im All herumfliegen. Die meisten von ihnen sind zwischen einem Millimeter und einem Zentimeter groß. Bei dem Schrott kann es sich um kaputte Satelliten oder abgesplitterte Bruchstücke von Raumfahrzeugen handeln. Als Weltraumschrott gelten von Menschen produzierte Objekte im All, die keine Funktion erfüllen.

Um die Sicherheit im All zu gewährleisten, will sich Aschbacher bei den ESA-Mitgliedsstaaten für mehr Investitionen stark machen. Auch Österreich ist ESA-Mitglied.

Künftigen Generationen noch Platz im Weltraum lassen

Das Ziel sei es, den künftigen Generationen im Weltraum noch Platz zu lassen, sagte Rolf Densing, ESA-Direktor für Missionsbetrieb. Internationale Richtlinien besagten zum Beispiel, dass erdnahe Satelliten spätestens 25 Jahre nach Beendigung ihrer Mission aus dem Weltraum entfernt werden müssten. Vielleicht müsse die internationale Gemeinschaft diese 25 Jahre noch einmal überdenken, so Densing. (APA/red.)

Sogar ein Auto schwirrt hier durchs All (siehe Video)