Es könnte eine vom Kreml und in Belgrad erwünschte Eskalation sein: Die NATO-geführte Schutztruppe KFOR war eingesetzt, um den Protest militanter Serben nach einer umstrittenen Bürgermeisterbesetzung gewaltsam aufzulösen. Vor dem Gemeindeamt der Ortschaft Zvecan sollen sogar Handgranaten und eingesetzt worden und Schüsse gefallen sein. Italienische und ungarische Truppen erlitten durch die Explosion von Brandbomben Verletzungen mit Knochenbrüchen und Verbrennungen.

Österreicher in Film City

Ein Serbe wurde zudem durch Schüsse verletzt, teilte das Krankenhaus in der nahen Stadt Mitrovica mit. Die Ausschreitungen im Kosovo könnten im direkten Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehen: Wladimir Putin will die NATO als Selenskyjs Waffen-Lieferanten am Balkan unter Druck bringen, eine zweite Front eröffnen. Und auch dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic kommt diese Ablenkung von seinen innenpolitischen Schwierigkeiten und von den Massenprotesten in Belgrad äußerst gelegen.
Österreichs Bundesheer-Einheiten finden sich nun mitten in diesem brisanten Pulverfass wieder. Sie sind aktuell im Camp Film City stationiert – dieses Lager ist von der Gemeinde Zvecan etwa 50 Kilometer entfernt.

Österreichische Pandur-Panzer im Einsatz im Kosovo
Etwa 50 Kilometer weit ist der Schauplatz der blutigen Ausschreitungen vom Camp der Österreicher entfernt.
KFOR-Soldaten liegen schwer verletzt am Boden, ihre Kameraden werden bereits zu den Rettungsfahrzeugen gebracht.