Das Österreicher-Duell beim ATP-Turnier in Estoril ist am Dienstag an Dominic Thiem gegangen. Der Niederösterreicher besiegte in Runde eins den Steirer Sebastian Ofner 3:6,6:3,6:4, feierte so seinen heuer zweiten, von ihm heiß ersehnten Matcherfolg. Im Head-to-Head der beiden auf der Tour erhöhte Thiem auf 3:0. Er wehrte mit dem Sieg auch Ofners Angriff auf die Nummer-1-Position in Tennis-Österreich ab. In Runde zwei trifft Thiem auf den US-Amerikaner Ben Shelton.

“Es war nicht einfach”, sagte Thiem im Sky-Interview über seinen Sieg. “Wir haben in der off-season lange miteinander trainiert und wir sind Freunde. Da gibt es keine Überraschungen zwischen uns. Ich bin glücklich, das ist ein sehr wichtiger Sieg für mich.” Nach diesem letztlich verdienten in 2:05 Stunden eingefahrenen Erfolg spielt Thiem im Achtelfinale erstmals gegen Shelton (Nr. 8), 7:5,7:5-Sieger gegen den Franzosen Constant Lestienne. Der 20-Jährige rangiert als 39. 72 Plätze vor Thiem.

Das Ofner mit dem besseren Start

Es war klar, dass der Sieger von Thiem gegen Ofner in der Weltrangliste zumindest einmal im Live-Ranking als bester Österreicher geführt wird – wobei der ebenfalls in Portugal engagierte Jurij Rodionow da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat. Der traf später am Dienstag auf den Spanier Albert Ramos-Vinolas. Ranking-Fragen waren bei Thiem und Ofner aber wohl nur nebenbei wichtig – für den einen ging es mehr um das so wichtige Erfolgserlebnis, für den anderen um die Fortsetzung eines recht guten Laufs.

Und Ofner hatte auch den besseren Start in die Partie. Vor gut besuchten Tribünen und gut 20 Grad gelangen dem 26-Jährigen Breaks zu einer 2:0- und 5:1-Führung. Thiem seinerseits ließ bei 0:2 drei Breakchancen ungenutzt. Er beging in diesem ersten Durchgang vier Doppelfehler. Der 29-Jährige bäumte sich zwar noch einmal auf, holte sich ein Break zurück, vergab dann aber Möglichkeiten auf das 4:5. So war das 0:1 in Sätzen fixiert.

Ofner legte im zweiten Satz mit dem Break zum 1:0 nach, sah sich aber fortan einem beständigeren Gegner gegenüber. Thiem konterte zu einer 4:1-Führung und servierte danach zum Satzgleichstand aus. Die Partie hatte bis zu diesem Zeitpunkt an Niveau gewonnen. Zwei Breaks zu einer 3:0-Führung ebneten dem US-Open-Sieger 2020 letztlich den Weg zum Sieg, der von Thiems Vater Wolfgang Thiem trainierte Ofner kam aus diesem Rückstand trotz einem sofortigen Rebreak nicht mehr ganz heraus.