Der US-Internetkonzern Google will sich einem Medienbericht zufolge mit allen Mitteln gegen einen möglichen Zwangsverkauf seines lukrativen Geschäfts mit Online-Werbung wehren. Die Alphabet-Tochter habe die EU-Wettbewerbshüter in einem Schreiben gewarnt, eine solche Anordnung nicht akzeptieren zu wollen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag.

Das Unternehmen werde voraussichtlich bis zum Jahresende formell Einspruch gegen die Ermittlungsergebnisse der Europäischen Union (EU) einlegen, hieß es in dem Bericht. Google war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Zwangsverkauf vom Wettbewerbs-Kommissarin gefordert

Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte nach zweijährigen Untersuchungen im Juni einen Zwangsverkauf gefordert. Eine Selbstverpflichtung reiche nicht aus, um die Praxis von Google zu beenden, bei Internet-Suchanfragen die eigene Anzeigen-Technologie zu bevorzugen. Auch in den USA droht Google in einem für die gesamte Technologiebranche richtungsweisenden Kartellverfahren eine Zerschlagung.

Dank seiner starken Position als Suchmaschinen-Betreiber kann der US-Konzern weltweit 28 Prozent aller Einnahmen durch Onlinewerbung einstreichen. Im vergangenen Jahr summierten sich diese Erlöse auf 224,5 Milliarden Dollar (212 Milliarden Euro).