Die militant-islamistische Houthi-Miliz will mit dem Beschuss von Schiffen ein Ende des Kriegs zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas erzwingen. Die Kämpfe im Gazastreifen sind Folge des beispiellosen Hamas-Massakers in Israel am 7. Oktober. Nach den derzeitigen Planungen wird der EU-Einsatz vorsehen, europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Eine Beteiligung an den US-Angriffen gegen Houthi-Stellungen im Jemen ist jedoch nicht geplant.

Beim Treffen der EU-Außenminister fiel die Einigung. Im Bild: UN-Außenbeauftragter Josep Borrell mit Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg (r., ÖVP).APA/AUSSENMINISTERIUM/MICHAEL GRUBER

USA und Großbritannien greifen bereits Ziele der Houthi an

Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Dies hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die USA und Großbritannien haben deswegen zuletzt Ziele der Houthi im Jemen proaktiv angegriffen.

Die Angriffe der Houthi-Rebellen im Jemen (Bild) bedrohen den Welthandel.APA/AFP/MOHAMMED HUWAIS

Ursprünglich war in der EU geplant gewesen, für den Einsatz im Roten Meer einfach das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation “Atalanta” im Indischen Ozean auszuweiten. Dieses Vorhaben scheiterte allerdings am Widerstand Spaniens, das derzeit die Führungsnation bei der Operation “Atalanta” ist.

Houthi-Rebellen attackierten US-Militärfrachtschiff

Als Grund für das Veto galt ein Streit innerhalb der spanischen Regierungskoalition über ein Mitwirken des Landes an Militäroperationen im Roten Meer. Vor allem Linke sympathisieren dort mit dem Anliegen, Israel zu einem Stopp der Militäraktionen im Gazastreifen zu bewegen.

Angriffe der Houthis auf Handelsschiffe veranlassen die Unternehmen, ihre Routen auf die historische Handelsroute zwischen Europa und Asien über das Kap der Guten Hoffnung umzuleiten. Omar Zaghloul/Anadolu via Getty Images

Unterdessen attackierten Houthi-Rebellen nach eigenen Angaben ein US-Militärfrachtschiff im Golf von Aden. Es habe sich um die “Ocean Jazz” gehandelt. Weitere Details lagen zunächst keine vor.