Nur ein Bruchteil der in Österreich lebenden Bürger aus anderen EU-Staaten nimmt auch hier an der EU-Wahl teil. Theoretisch könnten am 9. Juni bis zu 760.000 EU-Ausländer in Österreich wählen. Tatsächlich angemeldet haben sich aber nur 45.091 – also gerade einmal sechs Prozent der Europäer im Wahlalter. Wie viele davon in ihrem Heimatland wählen, ist nicht bekannt. Einige Parteien werben trotzdem um die europäische Wählergruppe.

Anders als bei Nationalratswahlen und Landtagswahlen dürfen Angehörige anderer EU-Staaten bei der Europawahl in Österreich wählen, wenn sie hier leben. Einziger Unterschied: Im Gegensatz zu österreichischen Staatsbürgern müssen sie sich selbst für die Wahl registrieren. Die Frist dafür ist am 26. März abgelaufen.

Anteil in der Steiermark besonders niedrig

Besonders niedrig ist der Anteil der für die Wahl in Österreich registrierten EU-Bürger in der Steiermark. Dort haben sich 3,5 Prozent der im Bundesland lebenden EU-Ausländer für den Urnengang angemeldet, in Tirol sind es 3,8 Prozent. In 149 Gemeinden will gar kein EU-Bürger wählen, die meisten davon in Niederösterreich. In Summe wollen dort 6,5 Prozent der EU-Bürger an der Wahl teilnehmen. Vergleichsweise viele Anmeldungen gibt es dagegen im Burgenland mit 11,3 Prozent. In einzelnen Gemeinden sind es bis zu 80 Prozent. Hinter dem Burgenland folgen Oberösterreich mit 7,2 und Kärnten mit knapp 6,9 Prozent. Wien liegt im Mittelfeld mit 6,2 Prozent.

Aufruf in den sozialen Medien

Einige Parteien haben dennoch mit eigenen Kampagnen versucht, EU-Staatsbürger gezielt anzusprechen. Die ÖVP setzte vor dem Stichtag im März einen Aufruf in den sozialen Medien ab. Zusätzlich wurden in Wien wahlberechtigte EU-Ausländer per Brief angeschrieben. Auf eine ähnliche Kampagne per Brief sowie den Kontakt auf postalischem Weg in Wien setzten die Grünen. Keine extra Kampagne gestartet hat die FPÖ, die laut eigenen Angaben auf ihre allgemeine Wahlwerbung setzt.