Von dieser gigantischen Summe werden 67 Millionen Euro für eine umstrittene Migrationsvereinbarung zwischen der EU und Tunesien bereitgestellt. Das Ziel dieser Abmachung ist die Bewältigung der Migrationsproblematik. Aber das ist noch nicht alles: Tunesien erhält zusätzlich 60 Millionen Euro, um sich von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie zu erholen.

Tunesien soll Schleppern das Handwerk legen

Ein Teil der 67 Millionen Euro fließt bereits in ein im Juni angekündigtes Paket von fast 105 Millionen Euro. Das Geld wird für neue Schiffe, Wärmekameras, Such- und Rettungsaktionen sowie Maßnahmen gegen Schlepper und die Rückführung von Flüchtlingen verwendet. Dies soll insbesondere die Situation auf der italienischen Insel Lampedusa verbessern, wo viele Migranten ankommen.

Tunesien ist Startort für die meisten Flüchtlingsboote

Tunesien ist ein Hauptschleusenland für Flüchtlinge aus Afrika, die Europa erreichen wollen. Die meisten Migranten, die derzeit in Lampedusa landen, starten ihre gefährliche Reise in Tunesien. Als Gegenleistung für diese finanzielle Unterstützung wird von den tunesischen Sicherheitsbehörden erwartet, dass sie stärker gegen Schlepper vorgehen und das Auslaufen von Booten verhindern. Dies führte jedoch zu heftiger Kritik, da der tunesischen Regierung Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden.