Neben Turin hatten es auch Mailand, Bologna, Rimini und Pesaro in die Auswahl der letzten fünf Kandidaten für den Wettbewerb geschafft. Rom war überraschenderweise schon davor gescheitert. Das hatte zu Misstönen in der Hauptstadt und Kritik an Bürgermeisterin Virginia Raggi geführt – sie wurde jüngst nach fünf Jahren abgewählt.

Bitter war das Aus Roms auch, weil die Band Måneskin aus Rom kommt, die den ESC in diesem Jahr gewonnen und Italien damit nach 1965 (Neapel) und 1991 (Rom) zum dritten Mal das Recht auf die Ausrichtung des Musik- und Fernseh-Events gesichert hatte. Die vierköpfige Band war mit ihrem Song “Zitti e buoni” im Mai in Rotterdam erfolgreich.

“Turin wird der perfekte Gastgeber”, sagte ESC-Chef Martin Österdahl und verwies auf die Olympischen Winterspiele 2006, für die das PalaOlimpico erbaut worden ist. In die Halle passen – je nach Aufbauten – bis zu 15 000 Besucher. Italien hofft, bis Mai keine Corona-Restriktionen zu haben und die Arena ganz füllen zu können. Die TV-Bilder werden von der öffentlich-rechtlichen Rai produziert.

Turin will sich künftig weiter als Kutlur-und Eventstandort profilieren

“Das ist eine große Ehre und ein großer Erfolg für unsere Stadt”, sagte die scheidende Turiner Bürgermeisterin Chiara Appendino. “Wir freuen uns, Italien vor so einem großen Publikum präsentieren zu dürfen und bereiten uns auf die Gäste aus ganz Europa vor.”

Die Industriestadt am Rand der Alpen will sich künftig weiter als Kultur- und Eventstandort profilieren. Im November steigen im PalaOlimpico schon die ATP-Finals der Tennis-Herren. Stefano Lo Russo, der favorisierte Bürgermeisterkandidat vor den Stichwahlen Ende der nächsten Woche, kündigte euphorisiert vom ESC-Zuschlag zudem an, dass sich Turin als Kulturhauptstadt Europas bewerben werde. Turin ist Italiens viertgrößte Stadt (nach Rom, Mailand und Neapel – und vor Palermo, Genua und Bologna). (APA/dpa/red.)