
"Evolutionäre Entwicklung": Verteidigungsministerin Tanner will stärker ins Heer investieren
Der Investitionsstau, der in den vergangenen Jahren beim österreichischen Bundesheer entstanden ist, soll jetzt aufgeholt werden. Verteidigungsministerin Tanner (ÖVP) will, dass das Heer nicht mehr nur als strategische Reserve, sondern als einsatzbereite Waffe gesehen wird.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) hat dem Parlament den ersten Landesverteidigungsbericht vorgelegt. Festgehalten wird darin unter anderem, dass mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine konventionelle Bedrohungen wahrscheinlicher geworden sind. Auch subkonventionelle Bedrohungen sowohl staatlicher Gegner als auch nicht-staatlicher Angreifer – wie Cyber- und Drohnenangriffe – werde darin die nötige Aufmerksamkeit geschenkt, so Tanner, die den Bericht gemeinsam mit Generalstabschef Rudolf Striedinger und Planungschef Generalmajor Bruno Hofbauer erläuterte. Dieser sei die Grundlage für die Weiterentwicklung des Bundesheeres und gebe die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen sowie die daraus notwendigen Ableitungen vor, was die Beschaffungs- und Personalplanung anbelangt.
Miliz, Autarkie und mehr Übungen
Weiterhin gelte es, den Investitionsrückstau sukzessive abzubauen. “Gerade als souveräner, neutraler Staat brauchen wir die Fähigkeit zur Landesverteidigung”, so Tanner – freilich eingebettet in die EU. Wenn man den Bedrohungen begegnen wolle, müssten die “Versäumnisse der Vergangenheit” rasch aufgeholt werden. Das Bundesheer solle nicht mehr nur als strategische Reserve, sondern vielmehr als einsatzbereite Waffe gesehen werden.
Dafür müsse das Streitkräfteprofil “Unser Heer 2030” ins Zentrum rücken und die Übungstätigkeit intensiviert werden, betonte Tanner. Gleichzeitig müssten das Milizsystem weiterentwickelt und Reaktionskräfte aufgestellt werden, auch aus der Miliz (“Reaktionsmiliz”). Als weiteres Ziel sei festgeschrieben, dass das Bundesheer für 14 Tage autark sein soll, ganz unabhängig davon, was außen passiert. In den aktuellen Planungen werde von der Beibehaltung des derzeitigen Soll-Personalrahmens ausgegangen, so Hofbauer. Die Mobilmachungsstärke mit 55.000 Soldaten bleibe vorerst bestehen.
Sparen ist vorbei – Rückstände müssen aufgeholt werden
Nach Beendigung des Kalten Krieges hätten viele Länder ihre militärischen Kräfte deutlich reduziert, erklärte Striedinger. In Österreich sei etwa Anfang der 2000er-Jahre von der Bundesheer-Reformkommission unter Helmut Zilk ein neuer Aufgabenschwerpunkt auf Auslandseinsätze gelegt worden, erinnerte der Generalstabschef. Dadurch seien Berufssoldaten forciert worden, gleichzeitig trat die Miliz stark in den Hintergrund. Verbunden gewesen sei dies – auch im Lichte der Finanzkrise von 2008 – mit einer Kürzung der Mittel.
Seit 2020 sei das Budget dann im Lichte diverser Krisen wie Flüchtlingskrise oder Coronapandemie wieder gestiegen. 2021 wurde mit dem neuen Streitkräfteprofil ein Paradigmenwechsel eingeleitet, indem vom bisherigen Schwerpunkt der Auslandseinsätze wieder abgegangen wurde. Gerade im Milizbereich seien bis dahin aber “deutliche Rückstände” in personeller und materieller Hinsicht entstanden, die nun wieder aufgeholt werden müssten, argumentierte Striedinger. Insgesamt müsse eine Organisation, die vorwiegend aufs Sparen ausgerichtet war, nun schnell wieder umgestellt werden, um das Bundesheer “in eine gute Zukunft zu führen”.
Panzersysteme sollen modernisiert werden
Die nun angeschaffte Hardware sei die Basis für die “nächsten 30 bis 40 Jahre”, so Hofbauer. Dabei strebe man eine “evolutionäre Entwicklung” an, was heißt, dass das Bundesheer sukzessive – “mit laufendem Motor” – entwickelt werden soll. Jeder Teil soll nach und nach auf Vordermann gebracht werden. Ziel sei es, die Trupp so zu entwickeln, dass man das ganze Bundesheer gleichzeitig in Einsatz bringen könne.
Dabei spiele auch eine Rolle, was man wann bekommen könne, so Hofbauer. Diesbezüglich sei man von der Rüstungsindustrie abhängig. Wenn man derzeit neue Kampfpanzer kaufen will, werden diese vermutlich erst 2028 kommen. Daher habe man sich für eine Modernisierung der Systeme Leopard und Ulan entschieden. “Wir schauen einfach, was geht sich bis wann aus.”
Kommentare
Unglaublich! Die Verteidigungsministerin will mehr in das Bundesheer investieren. 😉 Bitte um die nächste Schlagzeile hier, wenn der Finanzminister ansagt, das auch zu wollen.
Ist ja nicht ihr Geld sie will Waffen für den Frieden so eine teuflische Frau die Hölle wartet auf dich
Airbus wird mich noch kennenlernen!
Das du dich da ja nicht gewaltig Irrst,ich sagte immer schon man braucht ein starkes Heer es werden wieder auch einmal andere Zeiten anbrechen und jetzt ist der Beginn dieser Zeit.Ein Atomschlag in Europa würde zu einer Panikartigen Völkerwanderung führen und viele müssen in andere Länder umverteilt werden nur ein starkes Heer kann es zumindest teilweise kontrollieren.Denke an den Zustand von 2015 aber ein Nuclearschlag mitten in Europa würde alles bisherigen Sprengen.
Das Heer ist so kaputt gespart worden das es mindestens 10-15 Jahre dauern wird bis sie wieder ein schlagkräftiges Heer werden wird,auch die mentalität der Österreicher ist mittlerweile im Keller.10 Monate Ausbildung sind Notwendig um zumindest den kleinsten Standart zu erreichen um einen Kampffähigen Soldaten zu kriegen.Außerdem braucht das Heer an die 10 Milliarden und das zumindest die nächsten 10 Jahre,das Geld für die illegallen ins Heer investieren macht ja schon 4-5 Milliarden im Jahr und keine Geschenke mehr an fremde staaten die sowieso es nur zweckentfremden.
Für das Gesundheitswesen will man nichts investieren, dafür in das Militär? Man könnte die Zigmillionen überzähligen Coronaspritzen als neue Waffengattung in das Verteidigungsministerium überstellen.
wenn man sich die illustre Riege unserer Regierungsmitglieder anschaut, frage ich mich ernsthaft, was haben wir Bürger Österreichs verbrochen, dass uns so eine Gurkentruppe ins Verderben führt??
Ihr Gesicht ersetzt alle Waffengatungen.
Die Frau Ministerin der Verteidigung von Österreich passt in diese Regierung, denn mit stolz erhobenem Haupt wirft sie das Geld der Steuerzahler beim Fenster raus, der Rüstungsindustrie in den Rachen ! Die USA befiehlt, die EU ordnet daraufhin an, Österreich springt. Natürlich unter dem Titel, daß Russland ja schon vor der Haustür steht. Was heißt, Putin ante portas !! Ich, für meinen Teil befürchte von Russland nichts, allerdings von den USA das Schlimmste !
Investitionen ? Bitte ins Gesundheitssystem. Ich brauche eher einen Arzt als einen Soldaten in meiner Zukunft. Hoffe ich zumindest 🙃
Das du dich da ja nicht gewaltig Irrst,ich sagte immer schon man braucht ein starkes Heer es werden wieder auch einmal andere Zeiten anbrechen und jetzt ist der Beginn dieser Zeit.Ein Atomschlag in Europa würde zu einer Panikartigen Völkerwanderung führen und viele müssen in andere Länder umverteilt werden nur ein starkes Heer kann es zumindest teilweise kontrollieren.Denke an den Zustand von 2015 aber ein Nuclearschlag mitten in Europa würde alles bisherigen Sprengen.
Hinter allem steckt nur dieses “F r i e d e n s p r o j e k T EU, mit der es Finster wurde, in ganz Europa!
So wird also die Tatsache hübsch verpackt, dass weniger für ausländische ÖBH-Einsätze ausgegeben wird und mit dem Geld intern aufgerüstet werden soll. Alles Vorarbeiten zu einem geplanten NATO-Beitritt. Denn nur so macht dies auch Sinn und das Überraschungsmoment ist damit auch schon wieder dahin…