Johan Eliasch gilt als höchst umstritten. Es ist kein großes Geheimnis, dass die ÖSV-Spitze kein Freund des derzeitigen FIS-Präsidenten ist. “Ich kann seine Art der Verbandsführung nicht mehr mittragen”, sagte der einstige “Königsmacher” von Eliasch dem “Kurier”. Er solle darüber nachdenken, wie der Ski-Weltverband wieder in ruhigere Gewässer finden kann, sonst “muss er weg”, wurde Schröcksnadel in der “Kleinen Zeitung” (jeweils Samstagsausgaben) zitiert.

Dabei spielte der Ex-ÖSV-Präsident bei der Inthronisierung des britisch-schwedischen Geschäftsmannes vor zwei Jahren eine entscheidende Rolle. Mittlerweile gebe es allerdings “grobe Auffassungsunterschiede.” Schröcksnadel habe sich in Eliasch getäuscht. Großer Kritikpunkt ist die von Eliasch angestrebte Zentralvermarktung der Weltcup-Bewerbe. Diese betrifft vor allem die Alpin-Sparte. Für Schröcksnadel kommen die Pläne einer Entmachtung und “Enteignung” der nationalen Skiverbände gleich.

ÖSV hat Wiederwahl von Eliasch angefochten

Laut Informationen der Kleine Zeitung arbeitete der Tiroler nach dem Ausscheiden aus dem FIS-Council als Direktor der FIS-Marketing-Gesellschaft. Dort kam es jedoch zu Meinungsverschiedenheiten. Schröcksnadel stieß auf Widerstand vonseiten Eliaschs. “Er will alles sofort haben – was aber nicht geht. Er sucht dann auch Lösungen mit Rechtsstreitigkeiten, das ist nicht mein Weg. Also bin ich ausgestiegen”, sagte Schröcksnadel laut “Kleine”.

FIS-Präsident Johan Eliasch gilt als höchst umstrittenAPA/EXPA/JOHANN GRODER

Der ÖSV hat die im Mai 2022 erfolgte Wiederwahl von Eliasch angefochten – die Causa wird am 5. Dezember vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS verhandelt. In diesem Zusammenhang rumort es ÖSV-intern, wie die beiden Tageszeitungen berichteten.

Denn in der von der FIS neu gegründeten Gesellschaft FIS M&M, die als zentrale Anlaufstelle für alle zukünftigen Geschäfte mit Medien-, Rundfunk-, Marketing- und Sponsoringrechten dienen soll, arbeite seit Kurzem eine Tochter von ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb als “Marketing & Sales Coordinator”, wie auch dem Sozialen Netzwerk LinkedIn zu entnehmen ist. Schröcksnadel hält diese Konstellation für unvereinbar. Ortlieb sei bereit, seine Aufgaben im österreichischen Verband niederzulegen, falls dies gewünscht werde.