25 Jahre ist es schon her, dass Jan Ullrich die Tour de France gewinnen konnte. Im Sommer 1997 triumphierte er als erster Deutscher beim legendären Radrennen. Plötzlich war er in Deutschland ein Superstar. Es war ein Sportmärchen für die Ewigkeit. Ullrich wurde zum neuen Popstar des Radsports. 200.000 jubelnden Fans winkten dem Sieger der Tour de France auf den Champs-Élysées zu. Doch diesen Erfolg hätte er beinahe mit seinem Leben bezahlt. Das betonte der ehemalige Radstar in einer Dokumentation des Senders ARD: “Ich war fast tot”, gestand Jan Ullrich.

Die fünfteilige Doku zeigt die Höhen und Tiefen des Radfahrers, vom Höhepunkt beim Sieg der Tour de France bis zum totalen Absturz. Auch sein ehemaliger Radkollege Lance Armstrong erinnerte sich an die schwere Zeit von Ullrich zurück. Armstrong besuchte den gebürtigen Rostocker in einer Entzugsklinik: “Ich sah einen Mann an einem Ort wie noch kein menschliches Wesen zuvor”, berichtete Armstrong.

Armstrong: "Ullrich war ohne Bewusstsein"

Doch Armstrong hatte noch mehr zu erzählen. Einst flog er nach Mexiko, um Ullrich zu besuchen. “Er war ans Bett gefesselt, ohne Bewusstsein. Es war das Allerschlimmste.“ Nach seinem Triumph bei der Tour de France musste Ullrich erst lernen, richtig mit dem Ruhm umzugehen. Gegenüber dem “Stern” meinte er: “Zur Autogrammstunde kamen auf einmal tausende Leute. Einkaufen oder Kino war nicht möglich. Ich musste erst lernen, mit dem Riesenboom umzugehen.”

Doch er verkraftete diesen Ruhm nie wirklich. Zwar folgten danach noch große Erfolge, wie etwa der Vuelta-Sieg 1999 oder Gold bei den Olympischen Spielen 2000. Doch 2006 war Ullrich in einen riesigen Doping-Skandal verwickelt. Daraufhin begann sein Niedergang. Drogen und Alkohol bestimmten fortan sein Leben. Den Tiefpunkt erreichte der ehemalige Rad-Star bei der Verhaftung im Jahr 2018. In der Zwischenzeit soll es Ullrich jedoch wieder besser gehen. Es ist zumindest sehr ruhig um ihn geworden.