Martin Wabl redete noch nie gern um den heißen Brei herum: “Ich erwarte mir insofern eine Reaktion, dass endlich gehandelt wird und die Hauptverantwortlichen wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs und Verdunkelungsgefahr zur Verantwortung gezogen werden“, sagte Wabl, der Zadic bereits des Öfteren geschrieben habe, zur Kleinen Zeitung.

In der Signa-Pleite, der größten der Zweiten Republik, fordert er ein konsequentes Handeln der Justiz: „Insbesondere aus generalpräventiven Gründen wird daher die Frage gestellt, wie lange die Verantwortungsträger der Justiz mit der Erlassung eines entsprechenden Haftbefehls gegen die für die Pleite verantwortlichen Personen noch zuwarten wollen“, schrieb der langjährige Bundesrat und Kandidat für die vergangene Bundespräsidenten-Wahl an die Ministerin und auch an die Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA).

Fall Signa prädestiniert, um Exempel zu statuieren

Der pensionierte Richter sieht im Fall der in die Insolvenz gewirtschafteten Signa-Holding um Immobilien-Jongleur Rene Benko die Glaubwürdigkeit der gesamten Justiz in Gefahr: „Das wäre die Gelegenheit, ein Exempel zu statuieren, um zu zeigen, dass man die Bekämpfung solcher Delikte ernst nimmt”, ist Wabl überzeugt.

Auch wenn es Ministerin Zadic bislang nicht für notwendig hielt, dem pensionierten Richter zu antworten, ist sich Martin Wabl sicher: “Über kurz oder lang werden die Signa-Verantwortlichen angeklagt.”