Der Spielzeugladen “Die Klemme” in Wien-Brigittenau musste dichtmachen. Nach vier Jahren Rechtsstreit mit immensen Kosten machte das Geschäft für den Betreiber keinen Sinn mehr. Markus Leopold-Blaim war ins Visier des Lego-Weltkonzerns aus Dänemark geraten, weil er ein ähnlicher Produkt verkaufte. “Klemmsteine” genannt, die ähnlich aussehen und funktionieren wie das Original.

Das ist umso bemerkenswerter, weil es die “Klemmsteine” auch online und bei größeren stationären Händler zu kaufen gab und nach wie vor gibt. Der Bausteinchen-Marktführer aus Skandinavien wollte wohl ausgerechnet in Wien ein Exempel statuieren.

Dabei ist das eigentliche Lego-Patent längst ausgelaufen, die Dänen aber pochten juristisch auf ihre Marken- und Designrechte. Die hat Lego eintragen lassen, um Kopien seiner legendären Steine zu verhindern.

Zoll stoppte "Klemmsteine" am Weg ins Wiener Spielzeuggeschäft

Das ORF-Magazin “Konkret” griff den außergewöhnlichen Fall auf, bat den Lego-Konzern um eine Stellungnahme: “Unsere Marke steht für Familien für Vertrauen. Wenn unsere gewerblichen Schutz- und Urheberrechte missbraucht werden, werden wir daher zum Schutz unserer Konsumenten tätig”, antwortete der Weltmarktführer.

Ende vergangenen Jahres wurde Ware vom Zoll gestoppt, die für die “Klemme” in der Brigittenau bestimmt war. Zwei Europaletten voller bunter Steinchen für das Weihnachtsgeschäft. Per Anwalt teilte Lego mit, bei der Ware habe man Verletzungen von Design-, Marken- sowie Urheberrechten festgestellt. Die gesamten Steine mit einem Verkaufswert von rund 25.000 Euro mussten vernichtet werden.

Für den Wiener Händler der Todesstoß, der Laden musste zumindest vorrübergehend schließen. Im Frühjahr will Markus Leopold-Blaim jedoch neu durchstarten. Er will sich dann vollends auf Brettspiele spezialisieren.