Ab Montag gilt in Österreich in den meisten Bereichen des öffentlichen Lebens zur Bekämpfung der Corona-Pandemiedie 2G-Regel. Doch die Verschärfungen sorgen auch im Ausland für Diskussionen – so auch in Italien. Franco Locatelli ist Präsident von Italiens Oberstem Richterrat. Er berät die Regierung in Sachen Coronavirus. Allerdings hält er einen Lockdown für Ungeimpfte in seinem Land nicht für durchführbar. “Ein Lockdown (nur) für Nicht-Geimpfte, wäre sowohl vom operativen Standpunkt, als auch in Sachen Vereinbarkeit mit den Verfassungsprinzipien problematisch. Ich glaube nicht, dass dies eine Lösung für Italien sein könnte”, betonte Locatelli in einem TV-Interview.

In Italien kam es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Demonstrationen gegen die 3G-Regel. Diese werden von der Regierung und von Experten kritisch beobachtet. Erst am Samstag gingen tausende Menschen in Mailand und in Triest erneut auf die Straße, um gegen den Grünen Pass zu protestieren. In Triest kam es sogar zu Auseinandersetzungen zwischen den Demonstranten und der Polizei. Wie die Polizei mitteilte, wurden 18 Demonstranten angezeigt.

Elf Personen wurden bei einer ähnlichen Kundgebung in Mailand angezeigt. “Diese Demonstrationen sind schwer zu begreifen und nahezu ungerechtfertigt, vor allem, wenn sie zu Ausschreitungen führen, die sie manchmal geprägt haben”, erklärte Locatelli. Auch den Geschäftsleuten sind die Demonstrationen ein Dorn im Auge, zumal sie hohe Verluste an den für Einkäufe wichtigen Samstagnachmittagen hinnehmen müssen.