In den ersten 13 Tagen seit Beginn des Kriegs (7. bis 19. Oktober) wurden bei der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde Wien insgesamt 76 antisemitische Vorfälle gemeldet. Gezählt wurden ausschließlich jene Ereignisse, die in dieser kurzen Zeit verifiziert werden konnten. Ein Beispiel ist etwa das Einschlagen einer Fensterscheibe eines koscheren Lebensmittelgeschäfts durch einen Arabisch sprechenden jungen Mann.

Verherrlichungen des Holocaust – online wie offline

Auch aus Schulen mehren sich laut Aussendung der IKG Meldungen. Unter anderem gab es drei Fälle an öffentlichen Schulen, bei denen jüdische Schulkinder durch terrorverherrlichende Gleichaltrige eingeschüchtert wurden. Hinzu kamen Shoah-relativierende oder gar Shoah-glorifizierende Hassbotschaften on- wie offline.

So beängstigend diese Entwicklung klingen möge, so sehr halte die Gemeinde durch ihre Sicherheitsarbeit, die Kooperation mit den Sicherheitsbehörden, aber auch durch die Fortsetzung des Alltags in jüdischen Schulen, Synagogen und anderer jüdischer Einrichtungen sowie durch die Planung weiterer Jugend- und Kulturveranstaltungen dagegen, betonte der Leiter der Meldestelle Benjamin Nägele.