Laut einer parlamentarischen Anfrage der NEOS haben im Schuljahr 2021/22 12 Prozent der karenzierten Pflichtschullehrer und 18 Prozent der Bundesschullehrer von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Zwischen den Schuljahren 2012/13 und 2021/22 waren jährlich 4.100 bis 4.400 Pflichtschullehrer und 800 bis 900 Bundesschullehrer in Karenz. Im Schuljahr 2021/22 haben 528 Pflichtschullehrer und 167 Bundesschullehrer ihre Karenz im Juli und August unterbrochen, im Vorjahr waren es noch 455 beziehungsweise 167 (11 bzw. 16 Prozent). Besonders bei den Bundesschullehrern haben sich die Karenzunterbrechungen im Sommer über die Jahre hinweg vervielfacht.

NEOS fordern Ende für "solche Karenzzuckerl

Laut Gesetz kann die Karenz geteilt werden, wobei seit 2010 eine Mindestdauer von zwei Monaten gilt. Dies ermöglicht die Unterbrechung der Karenz während der Sommerferien.

Eine kürzlich beschlossene Reform der Elternkarenz könnte diese Praxis noch weiter fördern: Zukünftig müssen beide Elternteile mindestens zwei Monate in Anspruch nehmen, um das volle Kindergeld zu erhalten.

Die NEOS kritisieren diese “Karenzzuckerl” und fordern, sie abzuschaffen. Die steigende Anzahl von Karenzunterbrechungen in den Sommermonaten koste schätzungsweise knapp sieben Millionen Euro. Dieses Geld könne besser für die Bildung der Schüler verwendet werden, betont Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre. Sie bemängelt auch, dass Lehrer während dieser Zeit nicht in der Sommerschule eingesetzt werden, da dies freiwillig ist und zusätzlich vergütet wird.

Lehrergewerkschaft sieht kein Problem

Paul Kimberger, Leiter der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft, hat hingegen kein Problem mit den Karenzunterbrechungen im Sommer: Solange es rechtlich erlaubt ist, sei es in Ordnung. Er betont sogar, dass es pädagogisch positiv sei, da es zu keinen ständigen Personalwechseln während des Schuljahres komme.