Die Weihnachtscountdown befindet sich im Endspurt, Last-Minute-Shopper jagen den letzten Geschenken nach und der Schaumwein ist eingekühlt – allerdings werden Krypto-Anleger die Korken heuer wohl nicht ganz so laut knallen lassen, wie ursprünglich erhofft. Der Grund für die gedämpfte Stimmung: Die Erwartungen waren hochgeschossen nachdem die Jahre 2013 und 2017 jeweils mit einem fulminanten Kursfeuerwerk ausgeläutet worden waren. Doch 2021 scheint sich dieser Vier-Jahres-Zyklus nicht fortsetzen zu können.  Schlug sich Bitcoin früher im Jahr nach dem sogenannten “Bitcoin Halving”* bislang immer besonders gut, ist jetzt das Gegenteil der Fall: die Sorge vor einem großen Crash ist groß.

Fear & Greed Indext zeigt "Extreme Angst" an

Dabei hatte alles so gut ausgesehen: Im vergangenen Jahr (seit November 2020) legte Bitcoin eine enorme Preisrallye hin, diese dauerte bis Mai 2021 an. Dann folgte ein erster Crash. Dann kletterte Bitcoin am 10. November wieder auf knapp 70.000 Dollar an – nur um sich danach wieder auf steilste Talfahrt zu begeben. Ein Ende dieses Crashkurses ist auch vor den Feiertagen nicht in Sicht, und nicht nur für Bitcoin gibt es keinen Weihnachtsfrieden: Auch andere große Coins wie Ethereum liegen im tiefroten Bereich. Das schlägt verständlicherweise auch den Kryptoanlegern gehörig auf die Stimmung.

Das spiegelt auch der “Fear & Greed Index” wider – ein Online-Tool, das die “Angst” (Fear) bzw. die “Gier (Greed)” am Kryptomarkt anhand von Social Media, Nachrichten und anderen Quellen misst, zeigte am Freitag einen unterirdischen Wert von 23 an, der sich in Worten mit “extreme Angst” übersetzen lässt. Angst vor dem nächsten Bitcoin-Megacrash nämlich.

Hat der Vier-Jahres-Zyklus ausgedient?

Doch noch ist nicht alles verloren: Wenn man verschiedenen Krypto-Experten glauben mag, so ist der Vier-Jahres-Zyklus nicht mehr zeitgemäß. Die Wellen, in denen sich Bitcoin bewegt, scheinen sich zu verlängern – das würde bedeuten, dass die Dinge doch nicht gar so im Argen liegen und ein Totalcrash – zumindest unmittelbar – nicht zu befürchten ist. Für diese These spricht unter anderem auch die Tatsache, dass der Bitcoin-Bestand auf den großen Kryptobörsen abnimmt. Die derzeitige Schwäche könnte also nur vorübergehend sein.

Omikron sorgt auch an der Börse für schwache Nerven

Doch Vorsicht ist allemal geboten, denn externe Faktoren könnten den hoffnungsvollen Krypto-Anlegern hier noch ordentlich einen Strich durch die Rechnung machen. Denn die neue Corona-Variante Omikron, die derzeit weltweit für große Aufregung und Sorgen verantwortlih ist, lässt auch an den Börsen die ein oder andere Schweißperle fließen. Dazu kommen die Entscheidungen der US-Notenbank Fed sowie neue Regulierungsankündigungen hinsichtlich des Kryptomarkts. Nicht alles davon scheint negativ für Bitcoin und andere digitale Assets. Für die anvisierten 100.000 Dollar bis Jahresende dürfte es für Bitcoin aber zeitlich knapp werden.

*Der vierjährliche Prozess der Halbierung der Bitcoins, die in einem bestimmten Zeitraum produziert werden können  – dieser sorgt dafür, dass Bitcoin immer seltener und somit wertvoller wird