Zwischen 1.8.2022 und 31.3.2023 sollte auch Österreich den Gasverbrauch gegenüber dem Mittel der Jahre 2017-2021 um 15 Prozent reduzieren. Mit Ende dieses Zeitraums steht nun fest: Wir haben sogar 19 Prozent gespart. Bis zu einem gewissen Grad half den Österreichern dabei das milde Wetter. Hauptverantwortlich sind aber die enormen Preise.

Wiener mussten um Ratenzahlungen betteln

Die Stromanbieter in den Bundesländern, wie etwa die Wien Energie, schockten die Kunden mit horrenden Gas-Rechnungen. Im August kostete die Megawattstunde unglaubliche 350 Euro. Dies entsprach einer Steigerung von fast 1000 Prozent gegenüber Juni 2021. Die Folge: Tausende Wiener mussten um Ratenzahlung ihrer Gasversorgung betteln, weil es anders einfach nicht möglich war, ihre Rechnungen zu bezahlen.

Eine Pleitewelle rollt über Österreich

Diese enorme Teuerung hatte freilich auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die Industrie musste mit Produktionseinschränkungen reagieren. Besonders dramatisch: Im ersten Quartal 2023 schlitterten 40,3 Prozent mehr Firmen in Wien in die Pleite als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Damit verzeichnete die Hauptstadt bei den Insolvenzen bei weitem den größten Zuwachs aller Bundesländer. Die 456 Konkurse in Wien machen mehr als ein Drittel der gesamtösterreichischen Firmenpleiten (1279) aus – eXXpress berichtete. Schon alleine vor diesem Hintergrund ist der “überstandene Gaswinter” und die große Einsparung beim Verbrauch unterm Strich keine Jubelmeldung.

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