Sellner wollte am Samstag auf Einladung der “Jungen Tat” im Weinbaumuseum Tegerfelden einen Vortrag zum Thema “Remigration” halten, wurde allerdings gegen 19.45 Uhr von der Kantonspolizei Aargau gestoppt und mit auf die Wache genommen. Begründung: Gefährdung der inneren Sicherheit der Schweiz. Der Einsatz sei erfolgt zur “Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und der Verhinderung von Konfrontationen mit Personen der Gegenseite”, sagte Polizeisprecherin Lisa Wickehalter. Auch sei es der Exekutive gelungen, das “Anreisen von politischen Gegnern” zu verhindern.

Schließlich wurde der Wiener, der die zwangsweise Rückführung von Migranten in großem Stil propagiert, mit einem zweimonatigen Betretungsverbot für den Kanton belegt und nach Zürich eskortiert.

Sellner selbst postete den Vorgang auf X (Twitter). Was nur möglich ist, weil er seit kurzem auf der Kurznachrichten-Plattform wieder freigeschaltet ist. Jahrelang war der Rechtsextremist und frühere Chef der Identitären Bewegung Österreichs dort gesperrt. Begründet wurde die Sperre 2020 mit der damaligen Twitter-Richtlinie, wonach politischer Extremismus auf dem Kanal nicht geduldet werde.

Musk über Einschreiten der Polizei befremdet

Tech-Milliardär und X-Boss Elon Musk hatte seinem Twitter-Kauf die Entsperrung mehrerer Accounts veranlasst, darunter auch die von Martin Sellner. Der dankte dies mit einem netten Video in Richtung USA.

Elon Musk registrierte auch die jüngsten Aktivitäten des Wieners, ragierte prompt auf die Festnahme Sellners in der Schweiz: “Ist das legal?”, fragte er. Ganz offenbar hat ihn das Einschreiten der Schweizer Kantonspolizei gegen Sellner zumindest befremdet.

Sellner selbst bezeichnet die Polizeiaktion als “Sieg für unsere Bewegung”. Die Polizei könne ihm Handschellen anlegen, aber nicht die Ideen verhindern. “Das ist eine Schande für die Schweizer Demokratie”, kommentierte er.