Es war der hochemotionale Auftakt einer heißen Anfangsphase, in der von dänischer Schockstarre nichts zu merken war. Im Gegenteil. Die Skandinavier, die nach Eriksens Ausfall auf eine – für sie ungewohnte – Fünferkette umgestellt hatten, dominierten die ersten zehn Minuten klar und wurden immer wieder gefährlich. Erst eine “Ehrenminute” für Eriksen, der bei angehaltenem Spiel von allen im Stadion beklatscht wurde, brachte zu diesem Zeitpunkt eine Pause für Belgien – aber keine Veränderung der Kräfteverhältnisse.

Nach rund einer halben Stunde ließ das starke Pressing der Dänen etwas nach, konnten die Belgier das Duell offen gestalten. Das reichte vor dem Seitenwechsel aber für keine einzige nennenswerte Torchance, Sturmtank Romelu Lukaku machte keinen Stich. Die Dänen hingegen hätten durch Mikkel Damsgaard sogar auf 2:0 erhöhen können. Der 20-Jährige schoss nach schönem Dribbling am langen Eck vorbei (35.).

Belgiens Teamchef Roberto Martinez suchte dem Spiel seiner Truppe mit der Einwechslung von De Bruyne dringend benötige Kreativität zu geben, beim Auftakt hatte der ManCity-Star nach seiner Gesichts-OP noch gefehlt. Und der Coach sollte richtig liegen. Es dauerte nicht lange, bis der 29-Jährige mit seinem ersten Geniestreich das 1:1 vorbereitete: Nach herrlichem Zusammenspiel mit Lukaku leitete De Bruyne im Strafraum auf Thorgan Hazard weiter, der nur abstauben musste.

Kurz darauf kamen mit Axel Witsel und Eden Hazard weitere Stars für Belgien, das nun auf den Sieg drängte. Den besorgte De Bruyne schließlich selbst, er traf nach feiner Kombination und Zuspiel von Eden Hazard mit einem strammen Schuss vom Sechzehner. Dänemark gab zwar nicht auf und wurde mehrmals auch noch gefährlich. Einmal wurde ein Schuss von Martin Braithwaite Beute von Goalie Thibaut Courtois (75.), im Finish köpfelte “Joker” Andreas Skov Olsen an die Oberkante der Latte (87.). (APA)