Sind die hysterischen Klima-Kommunisten, die sich auf unseren Straßen festkleben, auch Anti-Teuerungs-Fighter? Fast könnte man das annehmen, wenn den jüngsten Aussagen der Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) geglaubt wird: Christine Lagarde behauptete nämlich in ihrer Rede beim Summit for a new global Financing Pact in Frankreich, dass der Klimawandel für die Teuerung mitverursacht.

Lagarde wörtlich: “Auch wir bei der EZB haben es uns zur Priorität gemacht, den Klimawandel zu berücksichtigen, weil er die Inflation beeinflusst. Zweitens: Es wirkt sich auf unsere Bilanz aus. Und drittens: Es stellt ein finanzielles Risiko für die von uns beaufsichtigten Banken dar. Wir haben unsere Bestände an Unternehmensanleihen angepasst und unser Sicherheiten- und Risikomanagement geändert, um Klimarisiken besser Rechnung zu tragen und gleichzeitig Anreize zu setzen, den grünen Wandel der Wirtschaft zu unterstützen. Als Aufsichtsbehörden stellen wir sicher, dass Banken bei Geschäfts- und Kreditentscheidungen Klimarisiken berücksichtigen.”

EZB-Chefin Christine Lagarde bei ihrer aktuellen Rede in Paris.

Was auffällt: Verknappung der Energie-Importe nicht genannt

Dass auch die extrem schmerzende Teuerung in Österreich von 8,8 % (Mai 2023) mit dem Klimawandel begründet werden soll, sorgt auf Social-media-Plattformen nun bereits für emotionale Debatten: So erinnern Poster daran, dass vor kurzem noch die Corona-Pandemie und danach der Angriffskrieg Putins von Politikern als angebliche Verursacher der Mega-Inflation genannt worden sind.

Auffallend dabei: Die Sprengung der Nordstream-Pipelines in der Ostsee, die zu einer Verteuerung des Erdgases und zu höheren Produktionskosten der europäischen Wirtschaft geführt hat, wird bei der Aufzählung möglicher Gründe nie genannt. Ebenso nicht: Die selbst auferlegte Import-Verringerung von russischem Erdgas und russischem Erdöl im Rahmen der EU-Sanktionen. Und auch gerne ignoriert wird, dass die Schweiz – ein Land mitten in Europa – eine Inflationsrate von derzeit nur 2,2 % zum Vorjahresmonat und 0,3 % zum Vormonat im Jahr 2023 hat.

Zum Vergleich: Österreichs Bürger werden aktuell mit einer Teuerung von 9 % zum Vorjahresmonat belastet.

So stieg die Inflation in Österreich.

Kritik an der "Ideologisierung der europäischen Geldpolitik"

Auch auf Twitter werden die aktuellen Aussagen von Christine Lagarde heftig diskutiert. So meinte ein User: “Wenn die EZB ohnehin nicht in der Lage ist, ihre Aufgaben zu erfüllen – weil das Klima an allem schuld ist – dann kann sie ja aufgelöst werden.”

Und der bekannte eXXpress-Kolumnist Andreas Tögel schrieb dazu kürzlich: “Sinn und Zweck einer Zentralbank – so das gängige Narrativ – besteht in ihrer Funktion als „Währungshüterin“. Die Satzung der Europäischen Zentralbank (EZB), definiert im Kapitel II die Ziele und Aufgaben der Organisation. Die bestehen vorrangig darin „…die Preisstabilität zu gewährleisten.“ Vom ideologisch motivierten Streben nach „Gendergerechtigkeit“ oder „Klimaschutz“ – beides bevorzugte Steckenpferde der EZB-Chefin Christine Lagarde -, oder von der Finanzierung einzelner Mitgliedsstaaten, steht da kein Wort.”

Und: “Die satzungsfremde Ideologisierung der europäischen Geldpolitik, ist zweifellos problematisch. Die Zielgröße ,Preisstabilität’ ebenfalls. Dabei handelt es sich nämlich um einen recht schwammigen Begriff, der ohne die Verwendung von Aggregaten nicht auskommt. Was bedeutet Preisstabilität schon, wenn der willkürlich zusammengestellte und gewichtete ,Warenkorb’ zwar keine Preissteigerungen anzeigt, es innerhalb desselben aber zu groben Verschiebungen kommt? Was nutzt es dem Mindestrentner, wenn offiziell .Preisstabilität’ herrscht, weil zum Beispiel Computerkomponenten, Videorecorder und Elektroautos billiger werden, Lebensmittel- und Heizungskosten sich aber dramatisch verteuern?”

Was meinen Sie - ist der Klimawandel an der Teuerung schuld?